Der ehemalige Geheimdienstagent Jason Bourne hält sich mittlerweile mit illegalen Boxkämpfen über Wasser. Als ein neuer CIA-Direktor den ungehinderten Zugang zu allen Computern, Daten und Telefonen fordert, gerät er ins Ziel eines Auftragskillers, sodass erneut eine Jagd rund um den Globus beginnt. Der spannende Thriller vertieft die in den Vorgängerfilmen der „Bourne“-Serie etablierten Themen um Überwachungsstaat und Cyber-Spionage und unterhält bestens als Mischung aus raffinierten Verfolgungsjagden und spektakulären Actionszenen.
- Ab 16.
Jason Bourne
4K UHD | USA 2016 | 124 Minuten
Regie: Paul Greengrass
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Filmdaten
- Originaltitel
- JASON BOURNE
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2016
- Produktionsfirma
- Universal Pic./Kennedy/Marshall/Captivate Ent./Pearl Street Films
- Regie
- Paul Greengrass
- Buch
- Paul Greengrass · Christopher Rouse
- Kamera
- Barry Ackroyd
- Musik
- David Buckley · John Powell
- Schnitt
- Christopher Rouse
- Darsteller
- Matt Damon (Jason Bourne) · Alicia Vikander (Heather Lee) · Julia Stiles (Nicky) · Tommy Lee Jones (Robert Dewey) · Riz Ahmed (Aaron Kalloor)
- Länge
- 124 Minuten
- Kinostart
- 11.08.2016
- Fsk
- ab 16; f
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- 4K UHD | Action | Thriller
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Die Standardausgabe (DVD) enthält keine erwähnenswerten Extras. Die BD enthält neben den üblichen Werbefeatures zumindest ergänzend noch die dreiteilige Featurette "Bourne, der Kämpfer" (18 Min.).
Intelligentes Action-Kino um den CIA-Agenten (Matt Damon) von Regisseur Paul Greengrass
Diskussion
Sieht man von „Das Bourne Vermächtnis“ (fd 41 275) einmal ab, konnte man „Die Bourne Identität“ (2002, fd 35 603), „Die Bourne Verschwörung“ (2004; fd 36 722) und „Das Bourne Ultimatum“ (2007, fd 38 291) als abgeschlossene Trilogie betrachten. In allen drei Filmen spielte Matt Damon den Mann ohne Gedächtnis, der vom CIA zur lebenden Mordmaschine hochgerüstet wurde und dann gegen seine eigene Auslöschung kämpfte. Am Ende des dritten Films trat er seinem Schöpfer gegenüber, machte scheinbar seinen Frieden und verschwand.
Knapp zehn Jahre ist das jetzt her. Seitdem hat sich die Welt rasant verändert und haben Themen wie Überwachung und Heimatschutz, Cyber-Spionage und Machterhalt, die der Trilogie zugrunde liegen, brennende Aktualität erfahren. Nicht von ungefähr wird der Fall Snowden im neuen Film gleich mehrfach erwähnt. Die Welt ist noch komplizierter und gefährlicher geworden – und Jason Bourne gefragter denn je.
Zu Beginn sieht man Bourne, wie er sich an der griechisch-mazedonischen Grenze illegale Faustkämpfe mit düsteren Gestalten liefert. Eine irritierende Ambivalenz geht von diesen brutalen, auf das Archaische reduzierten Duellen aus. Hier ist einer immer noch nicht mit sich im Reinen; die Klärung seiner Identität hat Bourne keinen Frieden gebracht. Eine gequälte Seele an einem finsteren Ort. In der Menschenmenge sieht Bourne plötzlich seine ehemalige Kollegin Nicky Parsons (wieder gespielt von Julia Stiles), die ebenfalls jahrelang untergetaucht war. Parsons hat sich in die CIA-Datenbank gehackt und geheime Dateien entdeckt, die Bourne betreffen. Zum eigentlichen Gegenspieler der Titelfigur gerät der neue CIA-Direktor Robert Dewey, den Tommy Lee Jones als Machtmenschen ohne Skrupel spielt. Deweys Ziel ist der ungehinderte Zugang zu allen Computern, Daten und Telefonen weltweit, immer unter dem Vorwand, die USA zu schützen.
Für die Durchsetzung seiner Ziele ist Dewey jedes Mittel recht. Ihm steht eine andere neue Figur zur Seite, die von Alicia Vikander gespielte Heather Lee. Als Computer-Expertin kümmert sie sich vor allem um die Analyse sozialer Medien und versucht so, mögliche Konflikte auf der Welt nicht nur antizipieren, sondern auch zu steuern. Ihre Überzeugung, Bourne zurückholen zu können, erweist sich jedoch bald als Fehler. Dewey befiehlt deshalb seine Eliminierung. Eine Jagd rund um den Globus beginnt, von Athen über Berlin und London bis nach Las Vegas.
Regisseur Paul Greengrass, der schon „Die Bourne Verschwörung“ und „Das Bourne Ultimatum“ inszenierte, verlässt sich ganz auf die Ingredienzien der Vorgängerfilme. Da gibt es aufregende Verfolgungsjagden zu Fuß, über Bürgersteige und Gebäudeflure, bei denen Bourne immer wieder falsche Fährten legt oder seine Verfolger mit fingiertem Feueralarm zu ungewollter Vorwärtsbewegung zwingt. Gerade diese Szenen zeugen von Greengrass’ imaginativer Beherrschung des öffentlichen Raums. Die Schlichtheit der fußläufigen Verfolger ist ein originelles Gegengewicht zur übertriebenen Action manch anderer Hollywood-Blockbuster und überzeugt durch ihre Raffinesse. Die CIA-Agenten wiederum zapfen normale Überwachungskameras an und instruieren so ihre Killerkommandos. Sie wissen jederzeit alles über alle: Big Brother is watching you.
Als besonders kaltblütige Allzweckwaffe erweist sich dabei Vincent Cassel, der mit seiner tödlichen Konsequenz an Javier Bardem aus „No Country for Old Men“ (fd 38 601) erinnert. Bei einer Autoverfolgungsjagd sprengt er mit einem Panzerkampfwagen die vor ihm fahrenden Autos zur Seite und macht den Weg frei. Das ist nicht so originell wie das Taktieren Bournes, aber recht effektiv. Diese Mischung aus Raffinesse und Attraktion ergibt intelligentes Action-Kino, das bestens unterhält. Schade ist nur, dass es hier so ernst und sachlich zugeht. Jason Bourne gestattet sich weiterhin keine Nachlässigkeit – schon gar nicht die, einmal zu lachen.
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