Animation | USA 2016 | 109 Minuten

Regie: Byron Howard

In einer nur von Tieren bewohnten Welt tritt eine junge Polizei-Häsin voller Tatendrang ihren Dienst in einem Großstadtrevier an, wird aber von ihren größer gewachsenen Kollegen nur belächelt und zur Jagd auf Parksünder abgestellt. Erst als sie gemeinsam mit einem betrügerischen, aber charmanten Fuchs einer mysteriösen Verschwörung auf die Spur kommt, wächst sie über sich hinaus. Mit bestechenden Details entwirft der spannend-amüsante Animationsfilm ein Paralleluniversum zu den Schwächen und Marotten der Menschenwelt, wobei es hier wie dort darauf ankommt, sich solidarisch gegen Ausgrenzung, Vorurteile und Vorverurteilung ethnischer Gruppen zu engagieren und im Kampf für Gerechtigkeit nie die Hoffnung aufzugeben. - Ab 6.
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Filmdaten

Originaltitel
ZOOTOPIA
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2016
Produktionsfirma
Walt Disney Animation Studios/Walt Disney Pic.
Regie
Byron Howard · Rich Moore · Jared Bush
Buch
Jared Bush · Phil Johnston
Musik
Michael Giacchino
Schnitt
Fabienne Rawley
Länge
109 Minuten
Kinostart
03.03.2016
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 6.
Genre
Animation
Externe Links
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Heimkino

Die Standardausgabe (DVD) enthält keine erwähnenswerten Extras. Die Extras der BD enthalten u.a. ein Feature mit sieben im Film nicht verwendeten Szenen (28 Min.) sowie die Featurettes "Recherchen: Ein tierisches Abenteuer" (10 Min.), "Ursprünge einer tierisch spannenden Geschichte" (9 Min.) und "Runder Tisch: Zoologie" (18 Min.).

Verleih DVD
Walt Disney (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Walt Disney (16:9, 2.35:1, dts-HDHR7.1 engl., dts-HDMA7.1 dt.)
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Amüsanter Disney-Animationsfilm um ein tierisches Paralleluniversum

Diskussion
Haben wir es doch schon immer gewusst: An den Schaltern der Behörden sitzen Faultiere, die so langsam arbeiten, dass es Stunden dauern kann, bis ein Anliegen bearbeitet ist. Im Polizeidienst finden sich nur starke Typen wie Nashorn, Löwe oder Hirsch, die sich cool und unerschrocken den Widrigkeiten des Lebens stellen. Und aus den Stretchlimousinen steigen die ganz großen Tiere aus: befrackte Eisbären. Auf wundervolle Weise spielt der Film aus den Walt Disney Animation Studios mit diesen Stereotypen, nur um sie immer wieder zu durchbrechen. Denn die Eisbären dienen dem Mafiaboss Mr. Big, einem Maulwurf. Im „Zoomania“-Universum sind die Tiere den Menschen nachempfunden, sie gehen einer geregelten Arbeit nach, leben in Häusern, die ganz ihren natürlichen Tierbauten ähneln und eine friedliche Koexistenz garantieren. Die animalischen Urinstinkte sind gezähmt, kein Raubtier greift mehr einen Pflanzenfresser an. Sehr rücksichtsvoll gibt es in der Stadt für alle Arten eine eigene Infrastruktur, das Stadtviertel Tundratown ist schön gekühlt für die Eisbären, das Amazonas-Viertel wurde extra für die Dschungelbewohner konstruiert, wobei die Quartiere filmästhetisch in unterschiedlicher Farbgebung differenziert werden. Auch die U-Bahn ist für jedes Bedürfnis zugeschnitten und hat drei Türgrößen für Giraffe, Hund und Maus. Eine auf Solidarität und Gleichberechtigung angelegte Demokratie. Das zumindest glaubt Häsin Judy Hopps, als sie sich für den Polizeidienst ausbilden lässt. Normalerweise leben die Hasen weit außerhalb der Stadt, weil sie viel Platz für ihren Karottenanbau benötigen. Aber die junge Judy will der Langeweile entfliehen und trifft voller Elan im härtesten Polizeirevier der Stadt ein, wo sie auf große Herausforderungen hofft. Die starken Tiere, die dort den Ton angeben, belächeln sie allerdings nur von oben herab und nehmen sie nicht für voll. Kommt uns das nicht allzu bekannt vor? Judy wird in ein kleines Auto gesetzt und darf Strafzettel verteilen. So schnell lässt sich jedoch eine hoch motivierte Hasenfrau nicht ins Bockshorn jagen. Sie ist eifrig bei der Sache und überschreitet dank ihres guten Gehörs die Norm der zu verteilenden Knöllchen bei weitem. In der Exposition des Films wird man ins ganz normale „menschliche“ Leben der Tiere eingeführt, in dem Glück und Leid, Hoffnung und Enttäuschung, Mut und Angst nah beieinander liegen. Die Regisseure Byron Howard, Rich Moore und Jared Bush haben ein sehr kluges Szenario entworfen, in dem man sich mit allen Vorurteilen dergestalt wiedererkennt, als blicke man in einen großen Spiegel. Die Tiere stehen für die unterschiedlichen menschlichen Charaktereigenschaften, und wenn der Fuchs Nick Wild in die Story eingeführt wird, ist der zunächst einmal listig und verschlagen – der klassische Antipode zum Hasen. Aber Judy zwingt ihn, ihr bei der Lösung eines offenbar unwichtigen Falls zu helfen, der sich alsbald als von langer Hand geplanter Coup eines Gangstersyndikats gegen die Tiergemeinschaft erweist. Mr. Wild trickst Judy so oft es geht aus – von Natur aus sind Fuchs und Hase nun mal Feinde. Dass sich daran aber sehr wohl etwas ändern kann, beweist diese Geschichte, denn wenn es darauf ankommt, stehen Judy und Nick selbstverständlich füreinander ein. Insofern hat „Zoomania“ eine weise Botschaft, keinesfalls belehrend; aber man sieht, dass nicht alles so ist, wie es zunächst scheint – und das kann im gegenwärtigen Miteinander der unterschiedlichen Kulturen eine durchaus wegweisende Erkenntnis sein. John Lasseter, der hier als ausführender Produzent verantwortlich zeichnet, hat nicht zuletzt die unvergessenen Spielzeuge des „Toy Story“-Universums zum Leben erweckt. Parallelwelten wie diese faszinieren immer wieder aufs Neue. Vor allem, wenn sie so perfekt in Szene gesetzt sind wie in „Zoomania“, wo sich der Zuschauer vollkommen zuhause fühlen kann. Schwächen und Marotten der menschlichen Spezies, aber auch deren Stärken mit der Fähigkeit zur Zuversicht lassen uns schmunzelnd und nachdenklich zurück.
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