Eine Arbeiterin aus der Provinz, die für die Ausbildung ihres Sohns das Land der Ahnen verkaufte und in einer Seidenfabrik Arbeit annahm, besucht ihn Jahre später in Tokio und muss erkennen, dass er es in einer tristen Vorstadtgegend nur zum schlecht bezahlten Lehrer einer Abendschule gebracht hat. Dennoch gibt sie ihm das Gefühl, dass er es ihm Leben zu etwas gebracht hat. Ozus erster Tonfilm ist ein melodramatisches Meisterwerk, das die neuen Ausdrucksmöglichkeiten des Dialogs mit einer politischen Botschaft verbindet: Die unerhört mutigen Motive aus dem Arbeitsleben von Seidenspinnerinnen mit sich scheinbar ewig drehenden Rädern der Spinnstühle und dem Dampf über den Gesichtern werden mit expressiven Geräuschen verbunden. Dem gegenüber stellt Ozu ein sentimentales Lied im Weizenfeld aus dem deutschen Tonfilm „Leise flehen meine Lieder“ (1933) mit Martha Eggerth als Hinweis auf ein Kino, das nicht dem wirklichen Leben, sondern der Operette verpflichtet ist.
- Sehenswert ab 16.
Der einzige Sohn
Drama | Japan 1936 | 83 (Kino) & 79 (DVD) Minuten
Regie: Yasujirō Ozu
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Filmdaten
- Originaltitel
- HITORI MUSUKO
- Produktionsland
- Japan
- Produktionsjahr
- 1936
- Produktionsfirma
- Shôchiku Eiga (auch: Shochiku-Ofuna)
- Regie
- Yasujirō Ozu
- Buch
- Tadao Ikeda · Masao Arata
- Kamera
- Shôjirô Sugimoto
- Musik
- Senji Itô
- Darsteller
- Chôko Iida (Tsune Nonomiya) · Shin'ichi Himori (Ryosuke Nonomiya) · Masao Hayama (Ryosuke Nonomiya als Kind) · Yoshiko Tsubouchi (Sugiko) · Mitsuko Yoshikawa (O-Taka)
- Länge
- 83 (Kino) & 79 (DVD) Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 16.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch