Eine Außerirdische zieht in der Gestalt einer schönen Frau durch Schottland, verführt Männer und verleibt sich deren Körper ein. Die anfängliche Gefühlslosigkeit gegenüber den Opfern weicht allmählich einer Bereitschaft zur Interaktion und der Frage, ob sie entgegen ihrer Natur handeln und wie ein Mensch leben soll. Der rätselhafte, fast wortlose Science-Fiction-Film schwebt beständig zwischen Realität und Imagination. Meisterhaft in der formalen Gestaltung, verbindet er dokumentarische und assoziative Szenen mit einem suggestiven Klangteppich zu einem melancholisch-schönen Kunstwerk.
- Sehenswert ab 16.
Under the Skin (2013)
Drama | USA/Großbritannien 2013 | 108 Minuten
Regie: Jonathan Glazer
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Eine Außerirdische zieht in der Gestalt einer schönen Frau durch Schottland, verführt Männer und verleibt sich deren Körper ein. Die anfängliche Gefühlslosigkeit gegenüber den Opfern weicht allmählich einer Bereitschaft zur Interaktion und der Frage, ob sie entgegen ihrer Natur handeln und wie ein Mensch leben soll. Der rätselhafte, fast wortlose Science-Fiction-Film schwebt beständig zwischen Realität und Imagination. Meisterhaft in der formalen Gestaltung, verbindet er dokumentarische und assoziative Szenen mit einem suggestiven Klangteppich zu einem melancholisch-schönen Kunstwerk.
- Sehenswert ab 16.
Filmdaten
- Originaltitel
- UNDER THE SKIN
- Produktionsland
- USA/Großbritannien
- Produktionsjahr
- 2013
- Produktionsfirma
- Film4/Nick Wechsler Prod./JW Films/Scottish Screen/UK Film Council
- Regie
- Jonathan Glazer
- Buch
- Walter Campbell · Jonathan Glazer
- Kamera
- Daniel Landin
- Musik
- Mica Levi
- Schnitt
- Paul Watts
- Darsteller
- Scarlett Johansson (Laura) · Jeremy McWilliams (Böser Mann) · Paul Brannigan (Andrew) · Scott Dymond (Nervöser Mann) · Michael Moreland (Stiller Mann)
- Länge
- 108 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 16.
- Genre
- Drama | Horror | Literaturverfilmung | Science-Fiction
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Es ist der Versuch einer Menschwerdung, von dem Jonathan Glazer in einem ebenso verstörenden wie betörenden Film erzählt. Eine Menschenjägerin in »femme fatale«-Gestalt und übernatürlich-außerirdischer Herkunft, wird der Jagd überdrüssig und versucht, ein »echtes Mädchen« zu werden.
Aktualisiert am
11.05.2020 - 11:50:19
Diskussion
Es ist der Versuch einer Menschwerdung, von dem Jonathan Glazer in einem ebenso verstörenden wie betörenden Film erzählt. Eine Menschenjägerin in »femme fatale«-Gestalt und übernatürlich-außerirdischer Herkunft, wird der Jagd überdrüssig und versucht, ein »echtes Mädchen« zu werden. Zu Beginn ist sie in einem weißen Van in Schottland unterwegs, um unter den Passanten nach Beute Ausschau zu halten. Sie lockt alleinstehende Männer an, nimmt sie mit in leerstehende Häuser und Wohnungen und vernichtet sie dort, was als surreales Verführungs-Todes-Szenario in einem nahezu abstrakten Bildraum inszeniert wird. Später dann beginnt sie mit den Opfern zu interagieren, schleichend zunächst, aber unaufhaltsam, bis sie schließlich einen Mann verschont, den sie schon in der Falle hatte. Doch kann sie ihrer Natur zum Trotz wie ein Mensch leben? Glazer erzählt dies nahezu als Stummfilm, ähnlich zwischen Realität und Imagination schwebend wie in seinem Film »Birth« (fd 36 838). Auch hier steht eine einsame Frauenfigur im Mittelpunkt, auch hier geht es um eine Begegnung, die eine Sehnsucht freisetzt, von der man nicht genau angeben kann, ob Lebenshunger oder Todeswunsch ihre Triebfeder ist. Großartig ist die formale Gestaltung, die dokumentarisch anmutende Szenen und experimentelle, assoziative Bildfantasien mischt und mit einem suggestiven Klangteppich zu einem melancholisch-schönen, erschütternden, rätselhaften Werk verbindet.
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