Point Blank - Bedrohung im Schatten

Inspektor Lucas Skali (Roschdy Zem) ist kein Mann, der emotionale Entscheidungen trifft, sondern ein professionell abwägender Cop. Er und sein Team sind hinter einer Bande von Serben her, die gestohlene Nato-Waffen auf den Schwarzmarkt bringen; jetzt verfolgen sie die Spur der Bande bis Paris. Dort gerät Skalis kühler Kopf in Gefahr: Er nimmt Kontakt zu seiner ihm entfremdeten Tochter Maya auf, die ebenfalls als Cop arbeitet. Bald stecken beide in einem Pulverfass aus organisiertem Verbrechen, Polizeikorruption und den eigenen ambivalenten Gefühlen. Der deutsche Verleihtitel ist irreführend: Mit dem gleichnamigen, ebenfalls mit Roschdy Zem besetzten Film von 2010 hat Pierre Jolivets „Point Blank – Bedrohung im Schatten“ nur das Genre gemeinsam: Es handelt sich um einen Thriller. Allerdings um einen, der sich primär für seine Charaktere interessiert; actionlastige Cop-Movie-Zutaten – die Beschattung der Gangster, Verfolgungen, Shoot-outs – geraten eher zur Nebensache. Die Jagd nach den Waffenschmugglern ist nur der „McGuffin“, an dem sich das eindringliche Porträt des nicht mehr jungen, ganz seinem Beruf verschriebenen und entsprechend einsamen Inspektors und seiner komplexen Beziehung zu seiner Tochter festmacht: intelligentes, vielschichtiges Spannungskino.