The Dark Knight Rises

4K UHD | USA/Großbritannien 2012 | 164 (24 B./sec.)/158 (25. B./sec.) Minuten

Regie: Christopher Nolan

Acht Jahre nach den Ereignissen in "The Dark Knight" ist die Metropole Gotham um einiges sicherer und scheint Batman nicht mehr zu brauchen. Bis der Söldner Bane auftaucht und eine gewaltsame "Revolution des Volks" anzettelt. Der körperlich und seelisch lädierte Batman scheint den perfiden Plan, die Stadt zu vernichten, nicht verhindern zu können. Bildgewaltiger Abschluss von Christopher Nolans "Batman"-Trilogie. Die spannungsvolle, auf aktuelle politische Verwerfungen rekurrierende Neuauflage des DC-Universums leidet an einigen wenig kohärenten Handlungsvolten; als Abschluss der "Heldenreise" seiner Titelfigur bietet der Film dennoch eine mitreißende Mischung aus emotionalem Pathos und fulminanter Action. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
THE DARK KNIGHT RISES
Produktionsland
USA/Großbritannien
Produktionsjahr
2012
Produktionsfirma
DC Entertainment/Legendary Pictures/ Syncopy / Warner Bros. Pictures
Regie
Christopher Nolan
Buch
Jonathan Nolan · Christopher Nolan
Kamera
Wally Pfister
Musik
Hans Zimmer
Schnitt
Lee Smith
Darsteller
Christian Bale (Bruce Wayne/Batman) · Michael Caine (Alfred) · Gary Oldman (Jim Gordon) · Anne Hathaway (Selina Kyle/Catwoman) · Tom Hardy (Bane)
Länge
164 (24 B.
sec.)
158 (25. B.
sec.) Minuten
Kinostart
26.07.2012
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
4K UHD | Action | Comicverfilmung
Externe Links
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Heimkino

Die Standardausgabe (DVD) enthält keine erwähnenswerten Extras. Die umfangreiche BD enthält u.a. das Feature "Das Batmobil" (58 Min.) über die Genese des speziellen Automobils. Des Weiteren bietet die BD die Möglichkeit, 17 verschiedene Kurzfeatures einzeln anzuwählen, die sich zwischen drei und elf Minuten mit einem Teilaspekt des Produktionsprozesses beschäftigen (insgesamt 111 Min.). Die BD/4K UHD enthält auch eine Audiodeskription für Sehbehinderte, allerdings nur in englischer Sprache. Die BD/4K UHD präsentiert den Film in seinen unterschiedlichen Formaten, die aus der Aufnahme sowohl auf 35mm als auch im 70mm-IMAX-Format resultieren. Das heißt, dass das 2.35:1-Bild nun nach oben und unten aufgezogen ist, was einem Bildformat von 2.35:1.32 entspricht, was ein deutliches "Mehr" an Bildinformationen bedeutet. Gegenüber der BD (DD5.1-Ton) ist die deutsche Tonspur auf 4K UHD nun auch im unkomprimierten dts-HDMA verfügbar und damit der BD-Tonspur überlegen. Die BD-Edition ist mit dem Silberling 2012 ausgezeichnet. Die 4K UHD ist mit dem Silberling 2018 ausgezeichnet.

Verleih DVD
Warner (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
BD: Warner (16:9, 2.35:1.32, dts-HDMA engl, DD5.1 dt.) 4K: Warner (16:9, 2.35:1.32, dts-HDMA engl./dt.)
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„Ich sehe mit Freuden, dass Sie wieder den Geschmack an mutwilliger Zerstörung gefunden haben“, bemerkt Butler Alfred, als Bruce Wayne im Gewand des „dunklen Ritters“ von einem neuerlichen Einsatz zurückkehrt. Acht Jahre war Batman aus Gotham City verschwunden, nachdem er, schwer verletzt, das Opfer auf sich genommen hatte, als Mörder des vermeintlichen „Saubermanns“ Harvey Dent geächtet und gejagt zu werden. Dadurch sollte die Stadt ein Idol bekommen, sollten Gesetz und Ordnung in die von Korruption und Bandenwesen beherrschte Metropole zurückkehren; acht Jahre lang funktionierte dies, die Bürger fassten Mut, die Gefängnisse füllten sich, die Straßen wurden wieder sicher. Doch nun droht Gotham City neues, weit größeres Ungemach – dies weniger von der raffinierten Diebin Selina Kyle, die im hautengen Katzenkostüm auf Beutezug geht und es nicht nur auf die Perlenkette von Waynes Mutter, sondern vor allem auf dessen Fingerabdrücke abgesehen hat. Diese soll sie für ein mächtiges Verbrecherimperium entwenden, dessen augenfälligster Protagonist der Söldner Bane ist – ein muskelbepackter Hüne, dessen Gesicht weitgehend von einer Maske verborgen wird, über die er seinem Körper eine aufputschende Droge zuführt. Seine Pläne, Gotham City ins nackte Chaos zu stürzen, stehen seiner enormen physischen Kraft in nichts nach. Banes sadistische Terrorangriffe auf die ökonomischen wie ideellen Schaltstellen der Stadt (Börse, Football-Stadion) dienen auch dazu, Batman aus seinem Exil zu locken. Und tatsächlich bringt Bruce Wayne seinen arg lädierten Körper auf Vordermann und nimmt den Kampf auf – ohne auch nur im Geringsten zu ahnen, in welch weitreichende Ränkespiele er damit verstrickt wird. Seinem Widersacher Bane hoffnungslos unterlegen, führt Batmans Leidensweg ins tiefe Verlies eines archaisch anmutenden, gleichwohl mit modernster Technik ausgestatteten Gefängnisses, von dem aus er via Flachbildschirm mit ansehen muss, wie Gotham mit Terror, Zerstörung und Massenmord in die Knie gezwungen wird und der Vernichtung durch eine Neutronenbombe entgegen sieht. Der physisch wie seelisch schwer angeschlagene „dunkle Ritter“, der immer noch mit den Ängsten und Schuldgefühlen seiner Kindheit ringt, wird zudem ein weiteres Mal mit seinem einstigen Förderer und Widersacher Ra’s Al Ghul konfrontiert, aus dessen Liga der Schatten auch Bane hervorgegangen ist. Alles hängt auf dämonische Weise miteinander zusammen, jedes Verbrechen ist Mosaikstück einer umfassenden Attacke gegen Batman, die Zivilisation und deren Wertesystem – ein dämonischer Rachefeldzug, kaum vorherseh- oder gar veränderbar. Es ist ein bombastischer Wust aus Handlungsfäden, Figuren und Querverweisen auf diverse (Comic-)Legenden und Mythen, den Christopher Nolan im Schlussteil seiner „Batman“-Trilogie auftürmt. Nur allmählich steigert sich das vielfach parallel geführte Geschehen, nimmt zunächst eher dosiert Fahrt auf, um später im ständigen Wechsel aus spektakulären Massenszenen und rasanten Verfolgungsjagden Batmans düstere „Passionsgeschichte“ zu entfalten, bei der sich die vertrauten Fantasy-, Abenteuer- und auch Liebesfilm-Elemente mit Anleihen aus Mystik, Esoterik und Okkultismus verweben. Insgesamt wirkt „The Dark Knight Rises“ wie der schmalere Seitenflügel eines visuell überbordenden Triptychons, dessen weitaus prächtigere Mitteltafel „The Dark Knight“ (fd 38 851) um den schillernden Bösewicht-Philosophen Joker darstellt, während der neue Film deutlich mit dem anderen Flügel des Triptychons korreliert, mit „Batman Begins“ (fd 37 111), in dem Batmans widersprüchlicher Weg zwischen Rache und Gerechtigkeit, Paranoia und Neurose begann und der nun zum Endpunkt geführt wird. Von Angst besetzten visuellen Motiven wie dem Fledermausschwarm oder dem tiefen Brunnenschacht, der im neuen Film als (fast) unüberwindbarer Gefängnisfluchtweg erneut auftaucht, reichen die Bezüge bis zur Rückkehr des arabischen Weltverbesserers und Öko-Terroristen Ra’s Al Ghul – visuell konkret in einer kurzen Traumvision Batmans, im metaphysischen Sinn aber in Entwicklungen von weit größerer (und überraschender) Tragweite, wenn Ra’s Al Ghuls verquaste „Philosophie“ zur Handlungsgrundlage für Bane und seine Bande wird, die die Korruption und Kriminalität in Gotham bekämpfen, indem sie ihrerseits nicht vor noch weit schlimmeren Verbrechen zurückschrecken. Dabei spiegelt sich in der Zwölf-Millionen-Metropole Gotham immer auch das gegenwärtige New York, wenn Szenerien und Dialoge mehr oder weniger direkt auf das Trauma des 11. September verweisen; vor dieser Folie entfaltet Nolan seine Gedankenspiele um die Funktion gesellschaftlicher Strukturen, öffentlicher Moral und sozialer Verantwortung als reizvolles Planspiel, in das deutlich Bezüge zur Französischen Revolution einfließen – etwa wenn Bane und seine Bande quasi als moderne Jakobiner aus den städtischen Unterschichten ihre Terrorherrschaft entfalten und durch Massenhinrichtungen der (finanz-)politischen Gegner die blutige Unterdrückung jeder konterrevolutionären Bewegung betreiben. Man sollte dies vielleicht einmal genauer durchspielen und nach den (besonders visuellen) Bezügen zu Abel Gance’ Stummfilm „Napoleon“ (fd 23 937) fahnden: Während dort Napoleon auf dem offenen Meer einen Sturm überlebt, wird im Nationalkonvent tumultartig gestritten, fallen die Köpfe der Revolution der Terrorherrschaft zum Opfer – und während Batman im fernen Kerker schmort, stellt der sadistische Psychiater Crane (quasi als Saint-Just) im „Konvent“ von Gotham City nicht die Schuld, sondern das Strafmaß seiner Opfer fest. Es ist gut, dass „The Dark Knight Rises“ in seiner randvollen Handlung immer noch Fenster zu solchen Gedankenspielen öffnet; und es verdient Respekt, das Nolan den weit besseren zweiten Teil nicht mit aller Gewalt zu toppen versucht, sondern sichtlich bemüht ist, lieber seine Trilogie angemessen zu runden. Dafür nimmt er freilich manches in Kauf: seltsame Ungereimtheiten, Brüche in der Erzähllogik, dramaturgisch ernüchternde Abstürze (besonders wenn im Finale die dämonisch starke Figur Bane geradezu lieblos entlassen wird), offene Handlungsfäden, die im Nichts der bombastischen Ereignisse zu enden scheinen – oder aber auf raffinierte Weise den Fuß in die Tür zu weiteren Fortsetzungen mit Catwoman, Robin und Co. stellen. Wie sagte Bane im Football-Stadion, bevor er die Bomben zündete: „Mögen die Spiele beginnen.“
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