Western | Spanien/USA/Bolivien/Frankreich 2011 | 98 Minuten

Regie: Mateo Gil

Ein alter Mann, der sich im Hochland von Bolivien als Viehzüchter niedergelassen hat, will zurück in die USA. Doch dann kreuzt sein Weg den eines Verfolgten, der angeblich einen lokalen Minenbesitzer bestohlen hat. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Melancholische Liebeserklärung an den Western, die den Mythos des Genres mit grandiosen Landschaften und einer lakonischen Inszenierung weiterspinnt und nebenbei ernsthaft und glaubwürdig über das Altern sinniert. - Ab 16.
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Filmdaten

Originaltitel
BLACKTHORN
Produktionsland
Spanien/USA/Bolivien/Frankreich
Produktionsjahr
2011
Produktionsfirma
Ariane Mararía Films/Arcadia/Qucikfire/Nix/Eter Pic./Manto/TVE/Canal+ España/Ono/ICAA/Ibermedia/ICO/Andivisual Aval/Six Sales/Pegaso Prod./Noodles Prod.
Regie
Mateo Gil
Buch
Miguel Barros
Kamera
Juan Ruiz Anchía
Musik
Lucio Godoy
Schnitt
David Gallart
Darsteller
Sam Shepard (James) · Eduardo Noriega (Eduardo Apodaca) · Stephen Rea (Mackinley) · Magaly Solier (Yana) · Nikolaj Coster-Waldau (junger James)
Länge
98 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Western
Externe Links
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Heimkino

Die Extras enthalten u.a. ein Feature mit im Film nicht verwendeten Szenen (4 Min.) sowie die beiden Kurzfilme des Regisseurs: "Breaking and Entering" (17 Min.) und "Say Me" (14 Min.).

Verleih DVD
Ascot/Elite (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt., dts dt.)
Verleih Blu-ray
Ascot/Elite (16:9, 2.35:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Diskussion
Über einen weiten Salzsee im bolivianischen Hochland reiten zwei Männer um ihr Leben. Der Alte hat einen weißen Bart, wettergegerbte Haut und einen durchdringenden Blick, grimmig, aber gefasst. Der jüngere Mann hat bessere Tage erlebt, wirkt unsicher, ängstlich. Beide sind auf der Flucht vor ihren Verfolgern, aber auch vor der gnadenlosen Natur. Unter der grellen Sonne sind sie fast verdurstet. Sie sind keine Freunde, sondern haben sich zu einer Zweckgemeinschaft zusammen gefunden, und beide haben ihr Geheimnis. Noch wenige Tage vorher lebte der alte Viehzüchter James Blackthorn im Hochland von Bolivien. Sein einziger näherer Kontakt war seine Geliebte, seine indigene Haushälterin Yana. Aber dann verkaufte er seine Rinder, hob sein Geld ab: Er will zurück in die USA. Unglücklicherweise kreuzt sich sein Weg mit dem des Ingenieurs Eduardo, der angeblich einen reichen Minenbesitzer bestohlen hat und jetzt auf der Flucht vor dessen Schergen sei. Nach einigem Zögern beschließt Blackthorn, ihm zu helfen. Aber schon an Blackthorns Ranch kommt es zum ersten Feuergefecht. „Blackthorn“ ist ein Western der besonderen Art. Regisseur Mateo Gil wurde als Drehbuchautor für Alejandro Amenabar bekannt; er liebt das klassische Genrekino, begeistert sich für die großen Westernlegenden – etwa „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ mit Paul Newman und Robert Redford. Was wäre, wenn Butch Cassidy nicht wie in George Roy Hills Verfilmung (1969) mit seinem Gangster-Partner Sundance Kid in den Tode gesprungen, sondern im Hochland von Bolivien alt geworden wäre? In „Blackthorn“ spinnt Mateo Gil diese Westernlegende weiter, erzählt von einem alter Kämpfer aus einer anderen Zeit auf dem Weg in die Heimat und zum letzten Gefecht. Gil hat den Film in englischer Sprache im Hochland von Bolivien gedreht. „Blackthorn“ lebt von seinen beeindruckenden Landschaften und von seiner lakonischen, fast zurückgenommenen Inszenierung sowie von dem beeindruckenden Sam Shepard in der Rolle des alten Westernhelden: lakonisch, immer wieder von seinen Erinnerungen an seine besten Zeiten verfolgt. „Blackthorn“ ist damit nicht nur eine Hommage an ein längst aus der Zeit gefallenes Genre, sondern auch ein beeindruckender Film über das Altern.
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