Am 21.12.1975 überfallen sechs Terroristen die OPEC-Konferenz in Wien. Unter den Tätern ist der Deutsche Hans-Joachim Klein, der bei der Aktion schwer verletzt und später nach Algerien ausgeflogen wird. 23 Jahre bleibt er im Untergrund, dann stellt er sich den Behörden und wird zu neun Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er fünf absitzt. Der niederländische Filmemacher besucht Klein in der Normandie, fragt nach seinen Beweggründen, besucht mit ihm Stätten der Vergangenheit und stellt Kontakt zu ehemaligen Weggefährten her. Vordergründig betrachtet, erzählt der Ex-Terrorist seine Geschichte vornehmlich selbst; nur hie und da fragt der Regisseur nach und geht mit dem Mittel des Off-Kommentars erfreulich sparsam um. Um so größer ist seine Leistung einzuschätzen, aus vermutlich unzähligen Stunden (Gesprächs-)Materials eine überaus eindrucksvolle, souverän montierte Dokumentation geschaffen zu haben. Über das Porträt eines Menschen, der sich von seiner Vergangenheit losgesagt hat, hinaus entstand eine dichte, sehr persönliche Zeitreise. (DVD Titel: "Mein Leben als Terrorist: Hans-Joachim Klein")
- Sehenswert ab 16.
Ein deutscher Terrorist - Die Geschichte des Hans Joachim Klein
- | Deutschland/Niederlande 2005 | 90 Minuten
Regie: Alexander Oey
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland/Niederlande
- Produktionsjahr
- 2005
- Produktionsfirma
- gebrüder beetz/Submarine/VPRO/HR/WDR
- Regie
- Alexander Oey
- Buch
- Alexander Oey
- Kamera
- Jacko van't Hof
- Schnitt
- Chris van Oers