Die ukrainische Kleinstadt Berditschew im Jahr 1941: Eine russisch-jüdische Ärztin schreibt nach dem Einmarsch der Nazis und kurz vor ihrer Hinrichtung einen letzten Brief an den in Moskau lebenden Sohn. Der amerikanische Dokumentarist Frederick Wiseman hat das 17. Kapitel von Wassilij Grossmans Buch "Leben und Schicksal" in ebenso poetische wie minimalistische Bilder gefasst; er erzählt von der Würde und dem Stolz der Menschen, aber auch von ihrer Verzweiflung angesichts auswegsloser Situationen. Dabei wird deutlich, dass sich Geschichte vor allem aus dem Schicksal Einzelner zusammensetzt, die die persönliche Tragödie vielleicht nicht zu ändern vermögen, aber fähig sind, sie zu artikulieren und der Nachwelt zu hinterlassen.
- Sehenswert ab 16.
Der letzte Brief
- | Frankreich/USA 2002 | 58 Minuten
Regie: Frederick Wiseman
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Filmdaten
- Originaltitel
- LA DERNIERE LETTRE | THE LAST LETTER
- Produktionsland
- Frankreich/USA
- Produktionsjahr
- 2002
- Produktionsfirma
- Centre National de la Cinématographie (CNC)/Idéale Audience/La Comédie-Française/Le Studio Canal+/Zipporah Films/ARTE France Cinéma
- Regie
- Frederick Wiseman
- Kamera
- Yorgos Arvanitis
- Schnitt
- Luc Barnier · Frederick Wiseman