Die Zwillinge
Drama | Niederlande/Luxemburg 2002 | 137 Minuten
Regie: Ben Sombogaart
Filmdaten
- Originaltitel
- DE TWEELING
- Produktionsland
- Niederlande/Luxemburg
- Produktionsjahr
- 2002
- Produktionsfirma
- IDTV Film/Samsa Film
- Regie
- Ben Sombogaart
- Buch
- Marieke van der Pol
- Kamera
- Piotr Kukla
- Musik
- Fons Merkies
- Schnitt
- Herman P. Koerts
- Darsteller
- Thekla Reuten (Lotte mit 20) · Nadja Uhl (Anna mit 20) · Ellen Vogel (Lotte mit 80) · Gudrun Okras (Anna mit 80) · Julia Koopmans (Lotte mit 6)
- Länge
- 137 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12; f
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Tessa de Loos gleichnamiger Erfolgsroman handelt von Schwesternliebe und Schwesternhass, von sozialer Ungleichheit und Verlust, von Vertrauensbrüchen und politischer Feindschaft. Die Verfilmung leidet an der grundsätzlichen Problematik vieler Literaturadaptionen: Um möglichst allen Aspekten der Vorlage gerecht zu werden, ergeht sich der Film in Details der intensiven Porträtierung der Schwestern sowie der Kennzeichnung des Zeitgefühls vor und während des Zweiten Weltkriegs, was schon bald zu Längen in der Handlung führt. Die meisten Nebenfiguren sind nur stichwortartig umrissen; was für Menschen die Geliebten der beiden waren, wird kaum erkenntlich.Was das Drehbuch vielleicht nicht vorgesehen hat, erschließt dafür um so eindrucksvoller die subtile und kunstvolle Kameraarbeit von Piotr Kukla, der ein sicheres Gespür für atmosphärische Bilder beweist und Innenansichten freilegt, wie sie über Sprechtext kaum möglich gewesen wären: Die Desorientierung des kranken Kindes in neuer Umgebung leitet er durch Detailaufnahmen eines Konstrukts ein, das sich erst später als Pavillon erkennen lässt, einem gläsernen Käfig gleich, in dem Lotte genesen soll. Die Sehnsucht nach Bildung, Liebe und Harmonie, die Verzweiflung ob der Zwangstrennung der Schwestern, der Hass und die Abscheu, wenn Lotte Anna als Nazi zu erkennen glaubt – all das vermittelt sich eindrucksvoll über die Bilder. Insbesondere die vier Schauspielerinnen, die das ältere und alte Schwesternpaar verkörpern, unterstützen die berührende Erzählung und vermitteln ohne plakative Übertreibung ein Gespür für das ganze Ausmaß des Missverständnisses.