Chicago in den 1970er-Jahren: Der achtjährige Sohn eines katholischen Feuerwehrmanns fürchtet um sein Seelenheil, sollte es ihm nicht gelingen, es seinem Namenspatron Petrus gleichzutun und einige Juden zum katholischen Glauben zu bekehren. Bei einem Rabbiner aus der Nachbarschaft, dessen Sohn der Vater rettete, scheint er auf offene Ohren zu stoßen. Autobiografisch gefärbtes Familiendrama, das aus kindlicher Sicht grundlegende Fragen anschneidet und sich für Gleichberechtigung sowie tolerantes Miteinander ausspricht. Stimmungsvoll inszeniert, aber nicht frei von Sentimentalitäten.
- Ab 8 möglich.
Stolen Summer - Der letzte Sommer
Kinderfilm | USA 2001 | 89 Minuten
Regie: Pete Jones
Kommentieren
Filmdaten
- Originaltitel
- STOLEN SUMMER
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2001
- Produktionsfirma
- All Nighter/LivePlanet/Miramax/Project Greenlight
- Regie
- Pete Jones
- Buch
- Pete Jones
- Kamera
- Pete Biagi
- Musik
- Danny Lux
- Schnitt
- Gregg Featherman
- Darsteller
- Aidan Quinn (Joe O'Malley) · Bonnie Hunt (Margaret O'Malley) · Kevin Pollak (Rabbi Jacobsen) · Brian Dennehy (Father Kelly) · Eddie Kaye Thomas (Patrick O'Malley)
- Länge
- 89 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 6
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 8 möglich.
- Genre
- Kinderfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Ein Kinderfilm, der 1976 in Chicago spielt und aus der Perspektive eines achtjährigen Jungen erzählt wird. Der kleine Pete war unartig und wird von einer Nonne vor die Wahl gestellt, ob er künftig „dem Weg des Teufels folgen will oder dem anderen Weg – zu Jesus.“ Aus Angst vor der Hölle beschließt Pete, sich zu ändern. Ein „gutes Werk” hat er sich bereits ausgedacht: Er will in den Sommerferien Juden zum Christentum bekehren, da diese – laut seinem Vater – nicht in den Himmel kommen. Vor einer Synagoge baut er einen Stand auf und bietet „Free Lemonade“ und einen „Free Trip to Heaven“ an, was ihm der Rabbi durchgehen lässt, um seine Gemeinde ein wenig zum Nachdenken zu bewegen. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Das Haus des Rabbis brennt und Petes Vater Joe, ein Feuerwehrmann, rettet todesmutig Danny, den kleinen Sohn des Rabbiners. Bei der Trauerfeier für eine in den Flammen umgekommene Sekretärin lernt Pete den leukämiekranken Danny kennen und findet in ihm einen bereitwilligen Kandidaten für seine „Mission“. Zehn Prüfungen muss der siebenjährige Danny bestehen, um in den Himmel kommen zu können. Der Bekehrungsversuch sorgt im jüdischen wie im irisch-katholischen Elternhaus für einige Konflikte, doch eskalieren diese erst durch eine andere Geschichte. Als der Rabbi sich bei Joe für die Rettung Dannys bedankt und dem Ältesten der acht Kindern ein Stipendium für ein Medizinstudium schenken will, lehnt Joe das Angebot vehement ab, wobei verletzter Stolz, Sozialneid und verdeckter Antisemitismus eine unselige Allianz eingehen. Doch die Wogen glätten sich wieder, da Joe von seiner Frau zur Räson gebracht wird, der Rabbiner nicht nachtragend ist und die fortschreitende Krankheit von Danny alle verbindet. Am Ende triumphiert die Freundschaft der Kinder und ihr Glauben an ihren Weg zum Himmel, wodurch deutlich wird, dass Nächstenliebe theologische Barrieren überwinden und spirituelle Brücken bauen kann. Insgesamt ist „Stolen Summer“ trotz der anspruchsvoll-religiösen Geschichte jedoch zu klischeehaft, um wirklich berühren zu können, ausgenommen vielleicht einiger Sequenzen, in denen Kevin Pollak überzeugend den Vater des todkranken Jungen spielt, wobei es ihm gelingt, die Fallstricke seiner äußerst emotional angelegten Rolle zu meiden. Überhaupt sind es die guten Darsteller der Erwachsenen, die den sentimentalen Film erträglich machen. Verwunderlich ist dabei, dass ausgerechnet die Hauptfigur – der achtjährige Pete –, am blassesten bleibt. Die Entstehung von „Stolen Summer“ wurde in einer 12-teiligen TV-Doku-Serie, des „Projekt Greenlight“, ausgiebig dokumentiert. Davon ist auf der DVD allerdings nichts als Bonusmaterial zu sehen, wohl weil die Doku-Serie jede „Katastrophe“ einer Low-Budget-Produktion ausschlachtet und genüsslich zeigt, wie Pete Jones und seine unerfahrene Crew einen Fehler nach dem anderen machen. Dennoch wird Jones Film aufgrund seiner gutherzigen Botschaft sein Publikum finden.
Kommentar verfassen