Während der Osterwoche, die im spanischen Sevilla von tradionellen Umzügen und Stierkämpfen begleitet wird, wird ein homosexelles Paar brutal ermordet. Eine Kommissarin aus Madrid wird, gerade erst selbst einem Anschlag entkommen, mit dem Fall beauftragt. Sie und ihr Kollege mit ausgeprägtem Macho-Gehabe stoßen bei einer verdächtigten katholischen Bruderschaft auf eine Mauer des Schweigens. Doch dann kommen sie nicht nur einem Geheimnis aus der Francozeit auf die Spur, sondern einander auch näher. Ein wenig umständlich erzählter düsterer Thriller, vor pittoresker Kulisse mit den Mitteln eines Standardkrimis dargeboten. Passable Darsteller und der dynamische Rhythmus des Films sorgen für solide Unterhaltung.
Semana Santa - Die Bruderschaft des Todes
Thriller | Deutschland/Frankreich/Spanien/Italien/Dänemark/Großbritannien 2000 | 89 Minuten
Regie: Pepe Danquart
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Filmdaten
- Originaltitel
- SEMANA SANTA
- Produktionsland
- Deutschland/Frankreich/Spanien/Italien/Dänemark/Großbritannien
- Produktionsjahr
- 2000
- Produktionsfirma
- Wandering Star/Evidence/La Fiera Corrupia/Studio Canal +/M&M/RAI/Schlemmer/Senator/Septième/Spa/UGC/RAI/Stadtsparkasse Köln
- Regie
- Pepe Danquart
- Buch
- Roy Mitchell
- Kamera
- Ciro Cappellari
- Musik
- Andrea Guerra
- Schnitt
- Peter R. Adam · Joëlle Hache
- Darsteller
- Mira Sorvino (Maria Delgado) · Olivier Martinez (Quemada) · Féodor Atkine (Torillo) · Luis Tosar (Antonio) · Alida Valli (Dona Catalina)
- Länge
- 89 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Genre
- Thriller
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
Sevilla, Stierkampf, ein Mörder im roten Kapuzengewand eines katholischen Ordens, Spuren, die in ein düsteres Kapitel der spanischen Geschichte führen, und ein gutaussehendes Ermittlungspärchen, das sich erst neckt, bevor es sich verliebt. „Semana Santa“ hat alle Zutaten, die man von einem modernen Thriller erwarten darf und serviert sie vor einer malerischen Kulisse in handelsüblicher Qualität. Mitten in den katholischen Feierlichkeiten zur „Semana Santa“ ereignet sich ein ritueller Doppelmord. Zwei Männer werden nach dem Vorbild eines Freskengemäldes auf grausame Weise von Stierkampfspeeren durchbohrt. Schnell gerät die „Bruderschaft Christi“, eine elitäre katholische Verbindung, ins Visier der hübschen Kommissarin Maria. Maria, die sich eben erst von Madrid nach Sevilla hat versetzen lassen, macht sich mit ihrer forschen Art nicht nur bei den Verdächtigen, sondern auch bei ihren Kollegen rasch unbeliebt. Besonders der ebenso attraktive wie schnoddrige Macho Quemada reagiert geradezu allergisch auf seine neue Kollegin. Je länger die Ermittlungen aber andauern, desto näher kommen sich beide. Gleichzeitig zieht der Fall weitere Kreise. Schon einmal hat es ähnliche Morde gegeben. In einem faschistischen Gefangenenlager während der Franco-Zeit. Das dunkle Geheimnis, dem die engagierten Polizisten nach und nach näher kommen, bringt sie schließlich selbst in tödliche Gefahr. Der Plot ist etwas zu verwirrend, als dass er zum Mitermitteln animieren würde, taugt aber dank seines dynamischen Rhythmus’ dazu, sich bequem zurückgelehnt überraschen zu lassen. Die Darsteller spielen passabel, aber wachsen nie über ihre Handlungsrollen hinaus. Auch Kameraführung und Schnitt unter der Regie von (Kurzfilm-)„Oscar“-Preisträger Danquart („Schwarzfahrer“) fallen nicht aus dem Rahmen eines Standardkrimis à la carte.
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