Nach einem Wildunfall gestaltet sich der Wochenendtrip einer jungen Familie zum puren Horror, als der Vater von dem Jäger, der dem angefahrenen Hirsch den Gnadenschuss gab, erschossen wird. Die Figur eines indianischen Dämons, die der sechsjährige Sohn beim Einkaufen erhielt, vollzieht die strafende Rache. Ein ebenso eindringlicher wie ungewöhnlicher Horrorfilm, der weniger auf blutige Effekte setzt als mit suggestiven Bilder eine unheilschwangere Stimmung erzielt und sich zu einem Meisterwerk des unspektakulären Schauers verdichtet.
- Ab 16.
Wendigo
Horror | USA 2001 | 92 Minuten
Regie: Larry Fessenden
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Filmdaten
- Originaltitel
- WENDIGO
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2001
- Produktionsfirma
- Glass Eye/Antidote
- Regie
- Larry Fessenden
- Buch
- Larry Fessenden
- Kamera
- Terry Stacey
- Musik
- Michelle Dibucci
- Schnitt
- Larry Fessenden
- Darsteller
- Patricia Clarkson (Kim) · Jake Weber (George) · Erik Per Sullivan (Miles) · John Speredakos (Otis) · Christopher Wynkoop (Sheriff)
- Länge
- 92 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Horror
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
Ein kleiner, ungewöhnlicher Horrorfilm, der auf die üblichen Schock- und Ekeleffekte komplett verzichtet. Seine durchgängig unheilschwangere Stimmung erzielt er durch suggestive Bilder, wobei ruhevolle Einstellungen bizarrer Naturaufnahmen mit den düsteren Bildern einer ruckartig kreisenden Steadycam kontrastieren. So baut sich einerseits ein atmosphärisch dichtes Gefühl des Unbehagens auf, während zugleich der im Dialog thematisierte Unterschied zwischen spiritueller und veräußerlichter Wahrnehmung illustriert wird. Auf der Fahrt zu einem fürs Wochenende angemieteten Haus hat eine junge Familie ein schockierendes Erlebnis: Ein Hirsch läuft ihnen vors Auto und bekommt von einem ebenso rüpelhaften wie bedrohlichen Jäger den Gnadenschuss. Der folgende Tag beginnt mit den Einkäufen im Städtchen, wo der sechsjährige Sohn aus der Hand eines rätselhaften Mannes die geschnitzte Holzfigur eines indianischen Dämons – des Wendigo – erhält. Am Nachmittag begleitet ihn sein Vater zum Schlittenfahren in die Berge. Dabei wird auf den Vater geschossen, er erleidet tödlich Verletzungen. Am Todesschützen aber – dem Hirschjäger vom Vortag – vollzieht sich die strafende Rache des Wendigo. Diese fantastische, ja märchenhaft anmutende Geschichte präsentiert Larry Fessenden auch als Reflexion über den Fortbestand mythischen Aberglaubens in der modernen Welt. Der Grusel, der von Anfang an da ist und nie abbricht, verdankt sich nicht der Visualisierung des Monströsen, sondern ist suggestiver Natur wie in den stimmungsvollen B-Film-Klassikern etwa von Val Lewton. Ähnlich wie in dessen Filmen aus den 40er-Jahren tragen auch hier Kamera, Musik und Schnitt ihren genuinen Teil zum subtilen Horror bei. Ein kleines Meisterwerk des leisen und unspektakulären Schauers. – Ab 16.
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