- | USA 2002 | 100 Minuten

Regie: John Schultz

Einem 14-jährigen Waisenkind fällt ein Paar Basketballschuhe vor die Füße, das möglicherweise von Sport-Superstar Michael Jordan stammt. Die Schuhe verleihen seinem Träger übernatürliche Spielstärke, woraufhin er der jüngste und kleinste Profi der Liga wird. Aber manche der Kinder und auch der Heimleiter neiden ihm den Erfolg. Bittersüßes Märchen, in routinierter Manier auf ein junges Publikum zugeschnitten. Gut gespielt und spannend erzählt, mit offenem Appell an die Kinder, an sich selbst zu glauben. - Ab 10.
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Filmdaten

Originaltitel
LIKE MIKE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2002
Produktionsfirma
Heller Highwater/Josephson Entertainment/Like Mike Prod./NBA/20th Century Fox
Regie
John Schultz
Buch
Michael Elliot · Jordan Moffet
Kamera
Shawn Maurer
Musik
Richard Gibbs · Jason Frederick · Kevin Kliesch
Schnitt
Peter Berger · John Pace
Darsteller
Lil' Bow Wow (Calvin Cambridge) · Morris Chestnut (Trancey Reynolds) · Jonathan Lipnicki (Murph) · Brenda Song (Reg Stevens) · Robert Forster (Coach Wagner)
Länge
100 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 10.
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Fox
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Diskussion
Artig lächelnd stehen sie in den Fluren des Waisenhauses, all die kleinen und großen Kinder, die gerne ein richtiges Zuhause mit einer eigenen Familie hätten. Die besten Chancen haben die ganz Kleinen, während die Teenager praktisch als unvermittelbar gelten. Mit diesem Zustand hat sich der 14-jährige Calvin schon fast abgefunden. Dann fallen ihm ein paar Basketballschuhe aus einem Sack der Altkleidersammlung vor die Füße. Die Initialen M.J. lassen Calvin sofort an Michael Jordan denken, und tatsächlich entwickeln die Schuhe auf dem Sportplatz eine magische Wirkung: Calvin wirft Körbe selbst aus unmöglichen Situationen und springt höher als jeder Mitspieler. Durch einen weiteren glücklichen Zufall kann er vor der Kulisse seines Lieblingsvereins, der Knights, seine Künste vorführen. Der Coach ist beeindruckt und verschafft ihm einen Profivertrag. Von nun an ist Calvin der Star nicht nur der Mannschaft, sondern der ganzen Liga. Aber die Neider sind nicht weit. Sowohl Ox, sein ewiger Gegenspieler im Waisenhaus, als auch Heimleiter Bittleman wollen die Karriere des kleinsten Basketballstars aller Zeiten vorzeitig beenden. „Like Mike“ ist ein Märchen, das besonders jetzt in der Weihnachtszeit seine Wirkung entfaltet. Zum einen lädt der Film große wie kleine Zuschauer dazu ein, sich die Situation von Waisenkindern zu vergegenwärtigen, für die eine Familie keineswegs so selbstverständlich ist wie für die meisten ihrer Altersgenossen. Zum anderen erzählt er von einem Wunder, das die armselige Lage wenigstens eines der Kinder schlagartig verbessert. Dabei macht der Film nicht den Fehler, das Überirdische dieses Wunders zu betonen, wie so manche der zahlreichen ähnlich angelegten Kinderfilme. Ob die Schuhe wirklich Herrn Jordan gehört haben mögen, oder ob sie vielleicht nur die schlummernden Talente seines Trägers wachrufen, bleibt offen. Denn sobald ein anderer Junge die Schuhe anzieht, sind sie wirkungslos. So ist dieser sympathische Film, wie viele amerikanische Kinderfilme, vor allem ein Appell nach Maßgabe des amerikanischen Traums: Glaube an dich selbst und deine Fähigkeiten, und du kannst alles erreichen. Zugleich bemüht er europäische Geschichten von „Oliver Twist“ bis „Aschenputtel“ und vermengt, versüßt und verniedlicht sie nach amerikanischem Geschmack. Aber Regisseur John Schultz („Drive Me Crazy“, fd 34 314) hält die „Disneyfizierung“ des Stoffs in engen Grenzen. In den Mittelpunkt stellt er die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft: zwischen Jungstar Calvin und dem gestandenen NBA-Spieler Tracey, der dem Jungen wie auch dem Trubel um ihn zunächst mit Misstrauen begegnet. Nach und nach entdecken beide sympathische Züge aneinander und vor allem dasselbe Problem: Calvin sucht einen Vater (und eine Mutter), und Tracey hat die Beziehung zu seinem Vater abgebrochen. Um diese Geschichte herum passiert allerlei Turbulentes, das die Spannung aufrechterhält. Die kleinen wie die großen Darsteller sind durchweg überzeugend. Der junge Lil Bow Wow ist bereits ein erfolgreicher Rapper und verfügt über ein beachtliches Charisma, mit dem er den Großen, auch den Gaststars der NBA, fast immer die Schau stiehlt, was vielleicht sogar beabsichtigt ist.
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