Die Fans eines Fußballvereins machen für die Niederlage ihrer Mannschaft den Schiedsrichter verantwortlich. Ein freundlich aussehender Mittvierziger Marke "netter Nachbar" schwingt sich zum Rädelsführer einer Meute gutbürgerlicher Fans auf, die den Unparteiischen lynchen will und bei ihrem Amoklauf eine Spur der Verwüstung hinterläßt. Kein "realistischer" Film, vielmehr eine grelle Horror-Farce, die paradoxerweise dann am meisten fesselt, wenn die Künstlichkeit der Personen und Schauplätze auf die Spitze getrieben wird. Souverän: Michel Serrault.
- Ab 16.
Tod dem Schiedsrichter
Thriller | Frankreich 1983 | 80 Minuten
Regie: Jean-Pierre Mocky
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Filmdaten
- Originaltitel
- A MORT L'ARBITRE!
- Produktionsland
- Frankreich
- Produktionsjahr
- 1983
- Produktionsfirma
- Lira-Eléphant/TF I/RTZ
- Regie
- Jean-Pierre Mocky
- Buch
- Jacques Dreux · Jean-Pierre Mocky
- Kamera
- Edmond Richard
- Musik
- Alain Chomfort
- Schnitt
- Catherine Renault · Jean-Pierre Mocky
- Darsteller
- Michel Serrault (Rico) · Jean-Pierre Mocky (Inspektor) · Carole Laure (Martine Vannier) · Eddy Mitchell (Maurice Bruno) · Laurent Malet (Teddy)
- Länge
- 80 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Thriller | Literaturverfilmung
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Diskussion
Ein Elfmeter und eine rote Karte - das ist zuviel für die Fans der Schwarz-Gelben, die den Traum von der Teilnahme am Europapokal nun vergessen können. Zum Sündenbock wird der Herr in Schwarz gestempelt, den eine Meute gutbürgerlicher Fans nach dem Spiel zu lynchen versucht. Durch ein Restaurant, ein Fernsehstudio, einen futuristischen Wohnblock, eine menschenleere Fabrik und ein Bergwerk zieht sich noch in derselben Nacht eine Spur der Verwüstung; mehrere Menschen finden den Tod. Zum Rädelsführer schwingt sich Rico auf, ein freundlich aussehender Mittvierziger Marke "netter Nachbar". Als er versehentlich einen seiner Komplizen tötet, kommt die Spirale der Gewalt erst recht in Gang. Mit einer "realistischen" Inszenierung hat Jean-Pierre Mocky nichts im Sinn. Unglaubwürdigkeiten und Handlungssprünge werden in Kauf genommen, um eine grelle Horror-Farce vom wildgewordenen Kleinbürger und einem folgsamen Mob zu zeichnen, deren Fanatismus eine kollektive Schein-Realiät etabliert. So packt auch der Film paradoxerweise am meisten, wo die Künstlichkeit der Personen und Schauplätze auf die Spitze getrieben wird. Horror der etwas anderen Art, beherrscht vom gewohnt souveränen Serrault. - Ab 16.
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