Ein junger Geschäftsmann fährt mit veruntreutem Geld durch die Wüste Nevadas, um in Reno eine Computerfirma zu gründen. Unterwegs nimmt er ein Pärchen mit, was er schon bald bereut: die junge Frau erweist sich als kindische Lolita, der Mann als professioneller Killer, der eher aus Mordlust als aus Kalkül tötet. Es kommt zur tödlichen Konfrontation. Ein mitunter äußerst kunstvoll gestalteter existentialistischer Thriller, der die Öde und Leere im Leben eines Mannes beschreibt und den Prozeß einer Selbstbegegnung stimmig mit einer Todeserfahrung verbindet. Stilbrüche und ein uneinheitlicher Rhythmus nehmen dem Film viel von seiner Atmosphäre.
- Ab 16.
Delusion
Thriller | USA 1990 | 93 Minuten
Regie: Carl Colpaert
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Filmdaten
- Originaltitel
- DELUSION
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1990
- Produktionsfirma
- Cinemirage
- Regie
- Carl Colpaert
- Buch
- Carl Colpaert · Kurt Voss
- Kamera
- Geza Sinkovics
- Musik
- Barry Adamson
- Schnitt
- Mark Allan Kaplan
- Darsteller
- Jim Metzler (George O'Brien) · Jennifer Rubin (Patti) · Kyle Secor (Chevy) · Jerry Orbach (Larry) · Robert Costanzo (Myron Sales)
- Länge
- 93 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Thriller
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Diskussion
Mit veruntreutem Geld fährt ein Geschäftsmann durch die Wüste Nevada. Sein Ziel ist Reno, wo er eine Computerfirma errichten will. Unterwegs nimmt er ein Pärchen mit, was er schon bald bereut, denn sein überdreht und kindisch wirkender Fahrgast ist ein professioneller Killer. Und der will auch ihn umbringen, mehr aus Mordlust als aus Kalkül. Doch der Mord mißlingt. Der zufällig Gerettete macht sich auf die Suche nach seinem Volvo, in dem er das Geld versteckt hat. Die Geliebte des Gangsters hat es bereits entdeckt, aber die beiden Männer kommen ihrer Flucht zuvor. Es kommt zu einem spannenden Finale. In der letzten Sequenz steht der Jungunternehmer einsam und erschüttert zwischen dem Killer, den er erschießen mußte, und dem Geld, das ihm nun nichts mehr bedeutet. Damit endet der Prozeß einer Selbstbegegnung, die ganz stimmig mit einer Todeserfahrung verbunden ist. Mitunter gelingen dem Film einige kunstvolle Sequenzen, die die Öde und Leere des Lebens des Mannes beschreiben. Interessant angelegt auch das Verhältnis zwischen dem geschiedenen Upper-Class-Kriminellen und dem mörderisch verspielten Ex-Boxer aus der Gosse, der seiner Geliebten seine Liebe nicht zeigen kann und der ohne sie schließlich nicht mehr leben will. Doch diese Erzählebenen setzen zu spät ein und sind zu wenig ausgearbeitet. Regelrechte Stilbrüche - wie z.B. der groteske Auftritt einer Motorradfahrerin als Lebensretterin - nehmen dem Film viel von seiner Atmosphäre, die ohnehin schon unter der TV-Wiedergabe leidet. Störend auch die ungereimte Einführung und unglaubwürdige Handlungsdetails. - Ab 16.
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