Auf dem Highway ist die Hölle los

wernstein@web.de | 03.05.2023

Eine wüste „Guilty Pleasure“-Klamotte in Retro-Reinkultur: Männliche Autonarren mit anzüglichem und misogynem Machogehabe, das damals viele Kinogängerinnen und -gänger wohl cool und witzig gefunden haben müssen; Frauen, die einst als sexy galten oder zumindest dachten, dass sie es gewesen wären; ein selbstironischer Roger Moore, der mit der Technik seines Aston Martin und dem James-Bond-Image auf Kriegsfuß steht; abgehalfterte Hollywood-Stars wie Dean Martin und Sammy Davis jr., die noch mit Müh und Not ihr Whisky-Glas festhalten können; aufstrebende Vertreter des international immer erfolgreicher werdenden Hongkong-Kinos wie Jackie Chan und Michael Hui, die mit ihren schrägen Gastauftritten in diesem Film vergeblich versuchten, den amerikanischen Markt zu erobern – nur Frank Sinatra fehlte in dem illustren Ensemble der Geschmacklosigkeit. Die Reunion des legendären Rat Packs holte Regisseur Needham dann allerdings 1984 im Fortsetzungsfilm doch noch nach, die Parade der miesen Kalauer durfte augenzwinkernd in eine zweite Runde gehen und die eigene Niveaulosigkeit mit ungehemmter Verve feiern.