Das Rasthaus zur sex-ten Glückseligkeit

wernstein@web.de | 20.05.2024

Vage inspiriert duch Homers „Odyssee“ (ca. 730 – 660 v. Chr.): Die sprichwörtlich gewordene Irrfahrt erleidet hier kein seefahrender Kriegsheld ist, sondern ein notgeiler Fernfahrer (Regisseur Pallardy selbst), der in einem nicht näher benannten Ödland durch die erotischen Verlockungen von drei Wüstenschönheiten vom Wege abkommt und gemeinsam mit seinem Tourenpartner diesen modernen Sirenen erliegt, wozu immerhin der damalige Erotikstar Ajita Wilson gehört. Vergeblich muss auch hier Penelope, die im Film Pamela genannt wird und als Inhaberin eines Truck Stop permanent lüsterne Verehrer abwehren muss, lange Zeit auf ihren Gemahl warten, wodurch diverse Anlässe für derben Sexklamauk geschaffen werden, dessen Lustigkeit nur für absolute Fans dieser Art von Film nachvollziehbar bleibt. Die Sirenen-Sequenz zu Beginn der Klamotte fällt durch inszenatorische Sorgfalt positiv auf und es gelingt Jean-Marie Pallardy in überzeugender Weise diese Episode als erotischen Tagtraum filmisch erlebbar zu machen. Bitte nicht mit Mark Robsons rührseligem Kriegsmelodram „Die Herberge zur sechsten Glückseligkeit“ (1958) verwechseln, in dem Curd Jürgens in einer denkwürdigen Fehlbesetzung als chinesischer Offizier zu sehen ist. Leider ebenfalls kein wirklich guter Film.