Eine Medizinstudentin, die vom Football-Star ihrer Universität vergewaltigt wurde, ringt sich zur Anzeige durch und muß die entwürdigenden Reaktionen ihrer Umwelt über sich ergehen lassen. Man gibt ihr den guten Rat, "die peinliche Affäre" besser nicht an die große Glocke zu hängen. Eine effektvolle Inszenierung, die Betroffenheit und Nachdenklichkeit hervorruft und trotz holzschnittartig entworfener Charaktere ihrer sperrigen Geschichte das Interesse sichert. (Fernsehtitel: "Geschändet!")
- Ab 16.
Im Netz des Schreckens
Drama | USA 1989 | 90 Minuten
Regie: John Gray
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Filmdaten
- Originaltitel
- WHEN HE'S NOT A STRANGER
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1989
- Produktionsfirma
- Ohlmeyer Communication/World International Network
- Regie
- John Gray
- Buch
- John Gray · Beth Sullivan
- Kamera
- Mike Fash · Roberto Rivera
- Musik
- Mark Snow
- Schnitt
- Edward M. Abroms
- Darsteller
- Annabeth Gish (Lyn) · John Terlesky (Ron) · Kevin Dillon (Rick) · Kim Myers (Melanie) · Paul Dooley (Vater Ben McKenna)
- Länge
- 90 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Drama | Literaturverfilmung
Diskussion
Die Medizinstudentin Lyn wird eines Abends von Ron, dem Football-Star der Universität, vergewaltigt. Sie braucht Tage, um sich von diesem Schock zu erholen - und um den Mut zu finden, Ron anzuzeigen. Die Umstände sprechen eher gegen sie, da sie dem umschwärmten Kommilitonen naiv aufsein Zimmer gefolgt ist. Und so erfährt sie sehr schnell die üblichen Reaktionen der Umwelt: Ungläubigkeit, Zweifel und die guten Ratschläge, eine so peinliche Affäre besser nicht breitzutreten. Doch Lyn ist seelisch so tief und so nachhaltig verletzt, daß sie unbeirrbar nach Sühne verlangt. Und dieses Ziel erreicht sie schließlich nach langem und oftmals demütigendem Kampf. Das Buch verläßt sich weitgehend auf die bewährte Gefühlsdramaturgie, bei der die Charaktere und die Situationen auch schon einmal ein wenig holzschnittartig geraten. Aber die Regie hat es verstanden, diese Vorlage doch so geschickt ins Bild zu setzen, daß über die äußere Spannung und den emotionalen Affekt hinaus auch echte Betroffenheit und Nachdenklichkeit bewirkt werden. Eigentlich schade, daß die möglichen Interessenten für diesen solide gemachten Fernseh-Film, der auf alle spekulativen Zutaten verzichtet, durch den törichten deutschen Titel wohl eher abgeschreckt werden. - Ab 16.
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