Freunde bis zum letzten

R. Just | 16.03.2022

Es handelt sich hier ja um einen schon 65 Jahre alten Film, den ich vor einiger Zeit als DVD ("Eye See Movies") erworben und erst jetzt gesehen habe. Ihrer Kritik kann ich mich voll anschließen. Es handelt sich um einen vom ersten Augenblick an beeindruckenden Film, der den Zuschauer - insbesondere den des westlichen Kulturkreises - in eine für ihn fremde Welt einführt und dort gefangen hält. Zum einen ist dies der asketischen Schwarz-Weiß-Verfilmung geschuldet, die den Blick des Zuschauers auf das Wesentliche fokussiert - zum anderen der auch für einen Antikriegsfilm ungewöhnlichen Handlung, die die Wandlung eines japanischen Soldaten zu einem buddhistischen Mönch darstellt, der sich nicht in die klassische Kriegsgefangenschaft bei den Engländern in Burma begibt, sondern als Mönch dort bleibt und sein Leben der würdigen Bestattung der dort offen im Land herumliegenden Leichname von japanischen Soldaten widmet. Dabei spart der Film nicht an einigen drastischen Szenen, die gerade durch ihre Nüchternheit besonders brutal wirken und dem Zuschauer die ganze Sinnlosikeit des Krieges vor Augen führen. Zusätzlich beeindruckend für den westlichen Zuschauer ist die gänzlich andere Motivation und charakterliche Befindlichkeit der japanischen Soldaten. Auch die Bedeutung der Musik für den Zusammenhalt der japanischen Truppe - ihre für unsere Empfindung zum Teil sehr melancholischen Gesänge beim Marsch durch den Dschungel - verdient als einer der Grundpfeiler des Films besondere Hervorhebung. Schade, daß der Film aufgrund fehlender Synchronisierung für ein deutsches Publikum nie von besonderer Bedeutung war - zu Recht wurde er 1957 als fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. Technisch positiv hervorzuheben ist die gute und vor allem durch die gelbe Schrift leicht lesbare Untertitelung. Fazit: Ein Film der auch nach 65 Jahren an Bedeutung nicht verloren hat und viele heutige Werke aus dem Bereich der Antikriegsfilme deutlich hinter sich läßt.