Ein "Decoder" (hier: Tönezersetzer) sucht an seinem Mischpult nach neuen Tönen, um gegen die Berieselung der manipulativen funktionellen Musik ("Muzak") eine akustische Waffe zu finden. Er verbündet sich dazu mit einer Stadtguerilla und überwirft sich mit seiner Freundin, die in einer Peep-Show arbeitet. Die reizvolle Thematik - mögliche Macht und Kontrollfunktion von Tönen in einem Überwachungsstaat - gerät zu einer formal aufdringlichen Mischung aus Punk-Anarchie und Krimi mit zahlreichen Video- plus Ton-Experimenten, angereichert mit zynischer Tierquälerei. 1984 war das »State of the Art«; in der Rückschau nimmt sich der heute durchaus hörenswerte Film fast schon wie eine Vorwegnahme von Abel Ferraras "King of New York" und eine Reminiszenz an die Second-Hand-Dr. Mabuse-Fantasien der 1960er-Jahre aus.
- Ab 16.
Decoder
- | BR Deutschland 1983 | 87 Minuten
Regie: Muscha
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Filmdaten
- Produktionsland
- BR Deutschland
- Produktionsjahr
- 1983
- Produktionsfirma
- Fett Film
- Regie
- Muscha
- Buch
- Klaus Maeck · Volker Schaefer · Muscha · Trini Trimpop
- Kamera
- Johanna Heer
- Musik
- Soft Cell
- Schnitt
- Muscha · Klaus Maeck · Volker Schaefer · Eva Will
- Darsteller
- Christiane Felscherinow (Christiana) · FM Einheit (F.M.) · Bill Rice (Jäger) · Matthias Fuchs (H-Burger Manager) · Ralf Richter (Jägers Assistent)
- Länge
- 87 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16 (DVD)
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Eine aufregende Flaschenpost erreicht uns aus dem Jahr 1984. Damals machten sich der Punk-Impressario Klaus Maeck und die Musiker Trini Trimpop (Die Toten Hosen) und Jürgen Muschalek alias Muscha (Charley’s Girls) eine Verschwörungsidee des legendären Cut-Up-Poeten William S. Burroughs zu eigen, der zufolge der unglaubliche Erfolg von Burger-Ketten bei der Bevölkerung mit dem Einsatz von einlullender »Muzak« in den Burgerläden zu tun haben könnte.
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