Die sowjetische (Film-)Geschichte als die Geschichte einer fiktiven Stadt und ihrer Stadtväter: Stalin als lüsterner Bürgermeister, der nachts seine Opfer selbst denunziert, Chruschtschow als polternder Bürokrat, der die Stadt mit Fünfjahresplänen und einer Überproduktion an Senf überschüttet, Breschnew als Vampir und Roboter, Andropow als hilfloser Moralist, schließlich Gorbatschow, der dem brüchigen Gebäude den letzten Stoß versetzt. Der anarchische Umgang mit den Machtstrukturen überträgt sich auf die formale Gestaltung, wobei die Stadtgeschichte in den jeweils aktuellen filmhistorischen Erzählformen entwickelt wird. Ein komplexer Film, dessen turbulente Gesellschafts- und Medienkritik bekannte Bild-Welten und Vorbilder aufbricht, überdreht und zur absurden Komik steigert; der ideologiekritische Blick bleibt dabei rückwärtsgewandt und ohne Perspektiven für die Gegenwart.
Es - Von Zaren und Monstern
Literaturverfilmung | UdSSR 1989 | 122 Minuten
Regie: Sergej Owtscharow
Kommentieren
Filmdaten
- Originaltitel
- ONO
- Produktionsland
- UdSSR
- Produktionsjahr
- 1989
- Produktionsfirma
- Lenfilm
- Regie
- Sergej Owtscharow
- Buch
- Sergej Owtscharow
- Kamera
- Valeri Fedossow
- Musik
- Sergej Kurjochin
- Schnitt
- Olga Amossowa
- Darsteller
- Natalja Gundarewa (Klemantinka Amalija) · Swetlana Krjutschkowa (Karlowna Stockfisch) · Jelena Sanajewa (Iraida Paleologowa) · Margarita Terechowa (Anelka Ljadochowskaja) · Rolan Bykow (Pjotr Ferdyschtschenko)
- Länge
- 122 Minuten
- Kinostart
- -
- Genre
- Literaturverfilmung