Er ist ironisch und smart, berechnend und brutal, und er hat die „Lizenz zum Töten“: Geheimagent 007 alias James Bond, ein Zyniker, ein Frauenheld, ein Spieler, ein Luxustier. Er trägt maßgeschneiderte Anzüge, trinkt seinen Wodka Martini „geschüttelt, nicht gerührt“ und hängt an weiblichen Lippen genauso wie an den Fersen seiner Gegner. Von diesem „tough guy“ mit Schick geht eine seit rund vier Jahrzehnten andauernde Faszination aus, obwohl der Mann kein Wesen aus Fleisch und Blut, sondern durch und durch synthetisch ist. Ian Fleming hat sich die Figur ausgedacht („Der härteste Typ der Welt“, Originalton aus dem Roman „Moonraker“ aus dem Jahr 1955), auch wenn dem Fabulanten vielleicht eigene Erfahrungen beim britischen Nachrichtendienst zugute kamen. Doch erst das Kino machte den coolen Weltenretter zur populären Ikone, erfand den Agenten seiner Majestät neu: zuerst 1962 in Gestalt von Ur-Bond Sean Connery, obschon ihm chronologisch Barry Nelson vorausging. Nelson war bereits 1954 im Schwarz-weiß-Film „Casino Royale“ von CBS in geheimer Mission unterwegs.