Cannes 1995. Draußen: gleißender Sonnenschein und eine Landschaft. die alles Übel der Welt vergessen läßt. Drinnen: Bilder in Schwarz-weiß, in schneller, rhythmisch-harter Folge. Menschen am Rande der Gesellschaft, am Rande der Stadt: der Film "La Haine" ("Der Haß"). Nächtliche Tumulte zwischen Polizeieinheiten und Jugendlichen in einer Pariser Vorstadt (Banlieue). Die Stadt liegt im Belagerungszustand. Auslöser: Einer der Jugendlichen liegt im Koma wegen unzulässiger Gewaltanwendung durch die Polizei während einer Vernehmung. Hubert, Saïd und Vinz, die drei Freunde des Verletzten, repräsentieren drei Möglichkeiten, das Geschehene zu verarbeiten. Hubert, Schwarzer, bleibt trotz allem Pazifist und glaubt daran, daß "ein Übel nicht mit einem anderen bekämpft werden kann". Saïd, arabischer Herkunft, hält sich mit kleinen Drogendeals über Wasser, paßt sich an die Umstände an und schlägt sich durch. Der Jude Vinz sieht allein im Haß eine Überlebenschance. Ausgerechnet Vinz findet die Pistole, die einer der Polizisten verloren hat. Mit ihr will er sich an einem Polizisten rächen, wenn sein Freund nicht überleben sollte.