Das Kino ist in dem Moment zu Ende gegangen, in dem die Konzentrationslager nicht gefilmt wurden, lautet ein Satz von Jean-Luc Godard, der unter anderem in seinen „Histoire(s) du Cinema“ auftaucht. Einer der klügeren Sätze des streitbaren Filmdenkers ist dies vielleicht gerade deshalb, weil gar nicht so klar ist, was genau Godard mit ihm meint. Schließlich wurden die Konzentrationslager nach ihrer Befreiung durchaus gefilmt, etwa von George Stevens oder Samuel Fuller. Ein Film, der vor der Befreiung entstanden wäre, wäre hingegen zwangsläufig ein Film aus Sicht der Täter gewesen. Und selbst wenn ein solcher Film existierte, würde er keineswegs „die Lager“ zeigen,