Der Kampf gegen islamistische Milizen füllt derzeit die Medien. »Timbuktu« des mauretanischen Regisseurs Abderrahmane Sissako wirkt deswegen höchst aktuell, auch wenn der Konflikt, den er schildert, bereits zwei Jahre zurückliegt: Es geht um die Besetzung der Malischen Stadt Timbuktu durch Terrorgruppen. Ein Gespräch über die Politik des Filmemachens.
Wie konnte es 2012 in Mali zu der Situation kommen, dass große Gebiete von islamistischen Terrorgruppen besetzt wurden?
Sissako: Der nördliche Teil Malis besteht aus Wüste, ein Niemandsland. Das begünstigte die Ansiedlung von Gruppen mit unguten Absichten: Wir reden über Drogen- und Zigarettenschmuggler und Menschen, die reich wurden mit Entführungen und Erpressungen. Nach und nach kamen dann auch die Terroristen. Sie hatten wenig Widerstand zu fürchten: Mali ist ein großes Land mit einer schwachen Zentralregierung. Und nachdem sie die Wüste erobert hatten, rückten sie langsam in Städte wie Timbuktu vor.
Wie ist die Situation jetzt vor Ort? Sie leben nach Jahren der Kindheit in Mali wieder in Ihrem Geburtsland Mauretanien, das an Mali grenzt.
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