In diesem Jahr war bereits einiger bedeutender Filmkünstler zu gedenken, die 1906 geboren wurden, so Roberto Rossellini, Billy Wilder, Anthony Mann und John Huston. An den stets modernen Wilder musste nicht erinnert werden, sein Werk ist präsent; Huston ist mit den Bogart-Filmen populär, Mann noch einigen nostalgischen Western-Liebhabern bekannt. Doch über Rossellini wurde bestürzt gemeldet, dass kaum noch vorführbare Kopien seiner Filme existieren. Ähnlich steht es um Luchino Visconti: Er scheint allmählich in den Grüften der Filmgeschichte in Vergessenheit zu geraten. Zumindest in Deutschland wurde lange schon kein Buch mehr über Visconti publiziert; der kluge Hanser-Band von Peter W. Jansen und Wolfram Schütte ist längst vergriffen. Also vorab eine kurze Erinnerung.
I. Der absolut Unzeitgemäße
Visconti, der seine Lehrjahre beim Film als Mitarbeiter von Jean Renoir absolvierte, gilt mit seinem Debüt „Ossessione – Von Liebe besessen“ (1943) als Vorläufer und mit „Die Erde bebt“ (1948) zunächst
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