Menschen, die in fremden Ländern Glück suchen und Glück aufs Spiel setzen; die mit Schlauheit und Leidenschaft das launenhafte Leben meistern; Menschen, die so handgreiflich nah erscheinen in ihren Lastern und Tugenden und stets umgeben sind von ungreifbar Fremdem. Früher hätten solche Sätze Hollywoods künstlichstes Genre beschrieben, den Abenteuerfilm; heute handeln sie von Realität, wie man sie nur in Kurzfilmen aus Oberhausen zu sehen bekommt.
Immer wieder zeigt Marjoleine Boonstras „Britanya“ nächtliche Lastwagen am Grenzübergang. In ihnen verbergen sich vielleicht illegale Flüchtlinge aus islamischen Ländern. In Nachrichten- und Magazinsendungen markieren solche Bilder den Einbruch des Fremden, die ökonomische Bedrohung. Sie sind Zeichen der Zeit. Boonstra dokumentiert nicht nüchtern, ihr Film ist ein Protest gegen Sachlichkeit, die Menschen herabwürdigt, sie zu Gegenständen und statistischen Zahlen macht.
Wie Realität sich eindrückt ins Bild und als Film zum Ausdruck wird; Boonstras Mittel spotten in ihrer Einfachheit jeder hochtrabenden Filmtheorie. Schlafende Körper, dazu orientalische Gesänge, glaubensgetränkt;