Klaus Theweleit: „Deutschlandfilme. Godard, Hitchcock, Pasolini. Filmdenken & Gewalt“. Stroemfeld Verlag, Frankfurt/Basel 2003, 296 Seiten, 24,00 EUR. Klaus Theweleit ist, was Kafkas K. war, ein Landvermesser. Er aber erstellt Landkarten des Inneren. In seinem berühmten Buch „Männerphantasien“ ist Faschismus weniger ein ökonomisches oder ideologisches Phänomen, viel mehr tragen psychische und körperliche Dispositionen zu seinem Erfolg bei. Wie man Kinder disziplinierte, drillte, seelisch verkrüppelte im preußisch-deutschen Militärstaat; das von Frauenverachtung, Angst vor Frauen und Unterdrückung dominierte Verhältnis der Geschlechter im 19. Jahrhundert – all das lässt den allgewaltigen Verführer Hitler herabsinken zu einem von vielen furchtbaren deutschen Menschen.
Theweleits neues Buch, das sind drei Variationen über dasselbe Thema: Wie ausländische Regisseure Deutschland sehen. In Alfred Hitchcocks „Torn Curtain“ reist Paul Newman in die DDR, mimt dort einen Überläufer,