Der Titel „Scratch“ und Christoph Girardets Umgang mit Mix, Cuts, Loops und Samples lassen einen Discofilm erwarten. Aber „Scratch“ erzählt nicht von der glamourösen Welt der Schallplatten, die in ihm zu sehen sind, er nimmt als Raster, als Strukturprinzip, Sequenzen mit wiederholten Geräuschen von Auslaufrillen. Den Augen werden Ohren gemacht. Knacken, Knistern, Rauschen sind so beredt wie Diven und Helden. Mit Montagen hindert Girardet die Zeit an ihrem Fließen, unterstreicht, dass Zeit nichts Natürliches hat. Ihr Entstehen verdankt sich dem Hang des Menschen zur Ordnung. Der produziert Chronologie, Linearität und damit auch Standardfilme und Stereotypen. Den Punkt, an dem Zeit variabel wird, visiert Girardet mit Zeitlupe, Zeitraffer, Rücklauf, Wiederholung unentwegt an – verdichtete Zeit, gestreckte Zeit, entsprechend den Zeiten der Erinnerung, der konzentrierten Betrachtung, des Traums, die alle nicht dem Terror des Chronometers gehorchen.
1000 Augen
Ein Stummfilm, radikal zerlegt, lediglich ein einziger Zwischentitel ist übrig. „Oh – oh! I begin to see – the light!“, ist darauf zu lesen. Ein Bild, aber was für eine lange Geschichte daran aufg
Ich habe noch kein Benutzerkonto
Ich habe bereits ein Benutzerkonto