„Auf den Landkarten unserer Vorfahren wurden unerforschte und unbegangene Gegenden, Gebiete voller Gefahren und Geheimnisse, mit Drachen bebildert und mit dem Satz versehen ‘Hier Seyen Drachen’. Du stehst auf der Schwelle zu einem solchen Gebiet.“ („Drachenland“, 1998, Regie: Florian Gärtner)Auf der Schwelle zum Gebiet der Drachen, in dem Gefahren und Geheimnisse lauern – Jahr für Jahr mag man sich auch in Saarbrücken als eine Art moderner Ritter fühlen, der sich den Bildern und Geschichten junger Filmemacherinnen und Filmemacher stellt. Eine solche Art von Abenteuerlichkeit hat sich das Festival „Max Ophüls Preis“ (19. bis 24. Januar) auch im 20. Jahr seiner Existenz bewahrt, wobei in die pionierhafte Entdeckerlust stets auch das Risiko der heftigen Enttäuschung durch die „jungen“ Filme implantiert ist. In der Tat hat sich der „ritterliche“ Filmbetrachter in Saarbrücken schon einige Beulen in der Rüstung eingehandelt und zugleich doch auch viele Trophäen gesammelt – und oftmals ist dabei mancher vermeintlich „gefährliche“ Drache zu einem guten Freund geworden.