Etwas
gefährlich und ungerecht könnte es werden, wenn unter dem Oberbegriff einer
Filmemacherin über ein Werk einer anderen Frau geschrieben wird, die bei ihr
studierte und assistierte. Soll es aber nicht, denn der Anlass, über „Drift“
von Helena Wittmann zu schreiben, ist ein anderer. Ich habe mich auf die Suche
nach einer Schülerin von Angela Schanelec gemacht, um mich deren Arbeit auch
aus einer oft übersehenen Perspektive zu widmen, jener der Filmlehrenden. Dazu habe
ich mit Helena Wittmann ein Gespräch geführt, das man demnächst hier lesen
kann. Zur Vorbereitung hat mir die Filmemacherin aus Neuss ihren neusten Film „Drift“
geschickt, der bereits in Venedig und Duisburg gezeigt wurde und
dieser Tage auch in Rotterdam zu sehen ist. Beim Sehen gab ich schnell jene
Krankheit auf, die immerzu vergleichen muss, nach Parallelen sucht und in
Schubladen denkt. „Drift“war zu gut, um ihn
einzubetten.
Gezeigt
und erfahrbar gemacht wird eine Begegnung mit verschiedenen Zuständen des
Meeres rund um die Trennung, Einsamkeit und Sehnsucht zweier Frauen. Es gibt
verschiedene Phasen, die der Film durc