Neu bei Amazon Prime im Januar 2025

Sebastian Fitzek hat sich, seit er sich ab 2006 aufs Verfassen von Psychothrillern spezialisiert hat, zu einem der erfolgreichsten deutschen Autoren im Suspense-Genre entwickelt. Verglichen mit der Anzahl seiner seitdem erschienenen Bücher und Erzählungen und deren Resonanz beim Krimi-Publikum sind die Fitzek-Film- und Serienadaptionen aber noch sehr überschaubar. Durch eine Kooperation zwischen dem Autor, der Produktionsfirma Ziegler Film und Amazon Prime Deutschland dürfte sich das langsam ändern. Nachdem dank dieser Partnerschaft im Herbst 2023 bereist die Serienverfilmung „Sebastian Fitzeks Die Therapie“ erschienen ist, wird nun im Januar 2025 mit der Filmadaption „Sebastian Fitzeks Der Heimweg“ nachgelegt.

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Der Stoff kreist um einen Mann, der seinen ehrenamtlichen Dienst beim sogenannten Heimwegtelefon antritt, einem Service, an den sich Menschen wenden können, wenn sie sich beim nächtlichen Heimweg unwohl fühlen. Jules (Sabin Tambrea) wird dort prompt mit einem nervenzerrenden Fall konfrontiert: Eine Frau (Luise Heyer) kontaktiert ihn, weil sie fürchtet, noch in derselben Nacht Opfer eines Frauenmörders zu werden, des sogenannten „Kalenderkillers“. Ein perfides Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Zu sehen ist der Film ab 16. Januar.

Stoff zum Lachen

Weniger nerven- als lachmuskelzerrend dürfte ein weiteres „Amazon Original“ ausfallen: Ab 30. Januar läuft „Ihr seid herzlich eingeladen“, die neue Arbeit von „Bad Neighbors“-Regisseur Nicholas Stoller. Der Stoff kreist um den Clash zweier Hochzeitsgesellschaften, deren Feiern durch ein Missgeschick am selben Tag in derselben Örtlichkeit stattfinden sollen. An vorderster Front stehen sich dabei Will Ferrell als Vater der einen Braut und Reese Witherspoon als Schwester der anderen Braut gegenüber, wild entschlossen, ihren Liebsten trotz der Doppelbuchung ein unvergessliches Fest zu bescheren.

Will Ferrell als übereifriger Vater der Braut in der Komödie "Ihr seid herzlich eingeladen" (© Amazon Studios) — Will Ferrell als übereifriger Vater der Braut in der Komödie "Ihr seid herzlich eingeladen" (© Amazon)

Neben solchen Originals bietet das Amazon-Prime-Abo im Januar wieder reichlich Katalogtitel an. Besonders sehenswert darunter ist Paul Schraders „Master Gardener“, der 2022 beim Fimfestival in Venedig Premiere hatte und hierzulande leider keine Kinoauswertung hatte. Im Mittelpunkt des Krimi-Dramas steht Joel Edgerton als Mann mit dunkler Neonazi-Vergangenheit, der der Gewalt abgeschworen hat und als leitender Gärtner das illustre Anwesen einer reichen Dame betreut, mit der ihn auch eine sexuelle Beziehung verbindet. Als die Frau ihn nötigt, ihre Großnichte als Lehrling aufzunehmen, wird die Existenz des Mannes, die er sich im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms aufgebaut hat, ins Wanken gebracht: Die junge Frau, die ihrerseits mit ihrer Vergangenheit ringt, berührt ihn nachhaltig, was neues Glück, aber auch Gefahr mit sich bringt.

Endzeit-Action

Ebenfalls lohnend ist „Elevation“, ein Endzeit-Actionfilm von 2024, den Amazon Prime exklusiv als Digitalpremiere zeigt. Anthony Mackie spielt einen Mann, der sich vor Jahren mit seinem Sohn in die Rocky Mountains retten konnte, als monströse Kreaturen auf der Erde einfielen und die Menschheit dezimierten; da die „Reaper“ die Berghöhen scheuen, konnten die beiden dort, wie andere Flüchtlinge, überleben. Doch dann zwingt das Lungenleiden seines Sohnes den Vater, auf der Suche nach medizinischen Hilfsmitteln tiefere Regionen aufzusuchen. Eine couragierte Ärztin, die forscht, wie man die Monster töten kann, und eine Freundin der Familie begleiten ihn. Keine Neuerfindung des Genres, aber nicht zuletzt dank einer guten Kameraführung, die die Gebirgslandschaften effektiv in Szene setzt, ein gelungener Beitrag.

Ab 10. Januar zeigt Amazon Prime zudem „Luce“, eine Theaterverfilmung, die 2019 beim Sundance Filmfestival Aufsehen erregte, in Deutschland aber nie ins Kino kam. Mit Naomi Watts und Tim Roth hochkarätig besetzt, kreist das Drama um ein gutsituiertes US-amerikanisches Ehepaar, das einst ein Kind aus dem kriegs- und krisengebeutelten Eritrea adoptiert hat. Mittlerweile scheint der ehemalige Kindersoldat seine Vergangenheit weit hinter sich gelassen zu haben, ist ein Teenager und als Star-Athlet seiner Schule und Musterschüler der Stolz der liberalen Eltern. Doch schlägt eine Lehrerin Alarm, als der Junge einen Aufsatz verfasst, der zu zeigen scheint, dass er verstörend radikale Ansichten hat. Dadurch gerät auch die Beziehung zu den Adoptiveltern unter massive Spannungen.

Filmklassiker-Entdeckungen

Außerdem können sich die Prime-Video-Kund:innen ab 1. Januar an diversen Filmklassikern erfreuen. Mit dabei ist ein Meilenstein des „Courtroom Dramas“, Billy Wilders 1957 erschienene Adaption von Agatha Christies „Zeugin der Anklage“ mit Charles Laughton als Star-Anwalt, der es mit einem Mordfall und einer Zeugin (Marlene Dietrich) zu tun bekommt, die ihn in seinen Gewissheiten nachhaltig erschüttern. Außerdem ist ein Klassiker des sogenannten „Blaxploitation“-Genres zu sehen: Mit „Coffy – die Raubkatze“ präsentierten Regisseur Jack Hill und Hauptdarstellerin Pam Grier 1973 eine afroamerikanische Powerfrau, die nach dem Drogentod ihrer Schwester handfest unter den Gangstern, die den Drogenhandel kontrollieren, aufräumt. Und mit „Viel Lärm um nichts“ läuft einer jener Filme, die ab den 1990er-Jahren den Ruhm von Schauspieler-Regisseur Kenneth Branagh als Shakespeare-Interpret begründeten: Als rasant-übermütige „Screwball Comedy“ konzipiert, wartet der Film mit einem fulminanten Ensemble aus Theater- und Kinostars auf, von Emma Thompson über Denzel Washington bis zu Keanu Reeves.