Als die 33-jährige Hélène (Vicky Krieps) die Diagnose einer Lungenfibrose erhält, muss sie nicht nur ihren Job in Bordeaux und die Pläne einer Familiengründung aufgeben. Für die seltene Erkrankung, die mit dem Ersticken endet, gibt es keine Heilung. Nur eine Lungentransplantation könnte die Lebenszeit um einige Jahre verlängern. Für Hélènes Mann Mathieu (Gaspard Ulliel) ist das eine Option, die den Schrecken und die Ohnmacht etwas mildert. Hélène kann seine Hoffnung aber nicht teilen. Denn eine Garantie, dass ihr Körper das fremde Organ annimmt, bekommt sie nicht, und die Aussicht auf ein qualvolles Dahinsiechen im Krankenhaus macht ihr Angst. Dann stößt sie auf den humorvollen Blog eines norwegischen Krebspatienten. Kurzentschlossen bricht sie allein zu dessen Haus in den Fjorden auf, wo sie zur Ruhe kommt, obwohl die Krankheit sich weiter verschlimmert.
Das leise Drama von Emily Atef wagt mit meisterlicher Strenge, Intimität und zugleich einer die kostbare Lebenszeit feiernden Unmittelbarkeit eine behutsame Annäherung an den Tod. Hochsensibel gespielt und fotografiert, erzählt der berührende Film von der unüberwindlichen Trennung zwischen den Lebenden und Sterbenden und zugleich von einer großen Liebe. - Sehenswert ab 14.