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Dark Eden

Doku über Menschen, die im Norden Kanadas vom Abbau riesiger Ölsand-Vorkommen leben - bis 19.11. in der 3sat-Mediathek

Veröffentlicht am
12. November 2024
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Die kanadische Gemeinde Fort McMurray lebt vom Abbau riesiger Ölsand-Vorkommen. Das „schwarze Gold“ zieht Menschen aus aller Welt an. Denn mit dem Ölsand lässt sich viel Geld verdienen. Doch die Arbeit ist gefährlich. In einem aufwändigen Vorgang wird das Öl aus dem Teersand gefiltert. Dabei werden krebserregende, hormonverändernde und stark wassergefährdende Gifte freigesetzt.

„Dark Eden“ konzentriert sich auf die Menschen, die diese Industrie am Laufen halten. Auf das deutsch-russische Ehepaar Markus und Olga, die es in der Stadt zu Wohlstand gebracht haben, den Ölsandlobbyist Robbie, der nicht müde wird, die Vorteile der Industrie zu preisen, auf Barnabas aus dem Sudan, der mit seinem Lohn als Reinigungskraft die in der Heimat lebende Familie ernährt, und eine alteingesessene indigene Familie, die erlebt, wie sich die Natur verändert und ihre jüngste Tochter an einem Gehirntumor erkrankt.

Ungeplant entwickelt sich der Film sogar zur Langzeitbeobachtung, denn auch die Regisseurin Jasmin Herold bleibt in Fort McMurray hängen, als sie sich in den ortsansässigen Theatermacher Michael David Beamish verliebte. Von der fremden Beobachterin wurde die Filmemacherin damit zur Einwohnerin und Nachbarin der Protagonisten:innen. Damit veränderte sich auch ihre Perspektive. Inszenatorisch setzt der recht persönliche Film auf eine imposante Bildsprache und überzeugt überdies durch ein grandioses Sounddesign. - Sehenswert ab 14.

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