Ein Mann (Genden Phutsock), der nach zwanzig Jahren den Mord an seinem Vater rächen will, wird von einem Lkw-Fahrer (Jamayang Jinpa) über ein tibetisches Wüstenplateau mitgenommen. Der Fahrer hat kurz zuvor ein Schaf überfahren und wird zusätzlich aufgewühlt, als er entdeckt, dass der Anhalter ein Schwert bei sich trägt. Doch die gemeinsame Fahrt hat für beide Männer, die bei der Trennung feststellen, dass sie zufällig denselben Vornamen Jinpa tragen, unerwartete Folgen.
Der Film des tibetischen Filmpioniers Pema Tseden beginnt im lakonischen, meditativen Road-Movie-Modus mit wortkarg-pointierten Dialogen, die auch vom frühen Jim Jarmusch stammen könnten, und einem Lkw-Fahrer, der gerne „O Sole Mio“ hört (und trällert). Zusehends nimmt Tsedens Werk aber mystische Züge an, die tief in die spirituellen Glaubenswelten Tibets eintauchen. Realität und Traum sind dabei bald nicht mehr trennscharf, zudem lässt der Film offen, inwieweit die beiden Jinpas tatsächlich eigenständige Persönlichkeiten sind. Das macht das innovativ gefilmte, pointierte Werk letztlich aber nur noch vielschichtiger und fesselnder. (O.m.d.U.) – Sehenswert ab 16.