© Jérémie Nassif

Die Farbe der Lüge (arte)

Kriminal-, Provinz- und Liebesgeschichte um einen Maler unter Mordverdacht und seine Frau - am 20.10., 14.45-16.35 bei arte

Veröffentlicht am
11. Oktober 2024
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In dem bretonischen Küstenort St. Malo wird die Leiche der zehnjährigen Eloise gefunden. Die junge, gerade erst beförderte Kommissarin Frédérique Lesage (Valeria Bruni-Tedeschi) verhört als ersten Eloises Zeichenlehrer René (Jacques Gamblin), einen nach einem Unfall gehbehinderten und erfolglosen Maler, der mit seiner ebenfalls zugereisten Frau Viviane (Sandrine Bonnaire), einer Krankenpflegerin, am Rande des Dorfes wohnt. René hat Eloise als letzter lebend gesehen. Die Kommissarin macht keinen Hehl aus ihrem Verdacht, und auch im Ort scheint man das Urteil schon gefällt zu haben. Während Renés Frau den Gerüchten entgegentritt, bahnt sich zwischen ihr und einem bekannten Schriftsteller aus der Nachbarschaft eine Romanze an. Als auch dieser tot aufgefunden wird, gerät ihr Mann erneut ins Zentrum der Ermittlungen...

Genre-Meister Claude Chabrol lieferte mit diesem Film  1998 eine distanziert inszenierte Kriminal-, Provinz- und Liebesgeschichte, die ein hintergründiges Verwirrspiel um Lüge und Wahrheit betreibt, aber auch die Kraft der Liebe beschwört. Vor allem die ausgezeichnet geführten, intensiv spielenden Schauspieler und viele Verweise auf Chabrols frühere Abrechnungen mit der Bourgeoisie machen den 50. Film des "Nouvelle Vague"-Mitbegründers zu einem nicht nur intellektuellen Vergnügen. - Sehenswert ab 16.

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