© Mira Film/Centrala ("Der nackte König)

Der nackte König

Essayistischer Dokumentarfilm über die Dynamik von Revolutionen - bis 10.11. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
13. Oktober 2024
Diskussion

„18 Fragmente über Revolution“ heißt das recht persönliche Doku-Essay von Andreas Hoessli sehr präzise im Untertitel, in dem der Schweizer Filmemacher seine eigenen Erfahrungen mit der polnischen Solidarność-Bewegung Ende der 1970er-Jahre mit der islamischen Revolution 1979 kontrastiert. Dazu zitiert er immer wieder auch die Aufzeichnungen des polnischen Reporters Ryszard Kapuściński, der den Sturz des Schahs aus nächster Nähe mitverfolgte.

Hoessli, der viele Jahre als Reporter in Krisenregionen unterwegs war, geht in seinen Dokumentarfilmen immer wieder der Frage nach, was mit Menschen in Zeiten von Unruhen und Krieg geschieht. Was geschah in den Köpfen der jungen Frauen und Männer, die sich für die Revolution im eigenen Land einsetzten? Was ging in ihnen vor, als ihre Revolution niedergeschlagen wurde, oder – wie im Iran – ein autoritäres Machtsystem unter dem Namen „Islamische Republik“ errichtet wurde? Was treibt sie an? Wie überwinden sie ihre Angst? Wie verändern sie sich selbst in den Zeiten der Revolution? Und was geschieht mit ihnen, wenn der Sturz der alten Macht vollendet ist?

Der selbstreflexive Film umkreist die Frage nach den Energien und Hoffnungen kollektiver Erhebungen, und warum die Utopien des Aufbruchs nicht lange tragen. - Ab 16.

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