Neben den Bennet-Schwestern aus Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ dürften die Mädchen der Familie March aus Louisa May Alcotts Jugendroman-Klassiker „Little Women“ aus den 1860er-Jahren wohl die populärste Schwesternbande der Weltliteratur sein. Auch im Kino hat die Geschichte über die vier in der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs aufwachsenden jungen Frauen, die Alcott in der Tradition der pädagogischen Erbauungsliteratur schrieb, aber auch mit einem prä-feministischen Bewusstsein, ihre Spuren hinterlassen; zu den schönsten der zahlreichen Verfilmungen gehört Greta Gerwigs 2019 erschienene Adaption.
Dabei punktet der Film rund um das Erwachsenwerden der vier Protagonistinnen, die in der von patriarchalen Geschlechterrollen bestimmten Gesellschaft der Vereinigten Staaten mit ihren eigenen Wünschen nach künstlerischem Ausdruck und persönlichem Glück ringen, durch eine interessante Erzählstruktur, die immer wieder mit Zeitsprüngen arbeitet, und mit einem exquisiten Darstellerinnen-Ensemble. Saoirse Ronan als Jo March, Emma Watson, Florence Pugh und Eliza Scanlen hauchen den vielgeliebten Figuren gekonnt neues Leben ein. Dabei laviert der Film geschickt zwischen den Ansprüchen an einen publikumstauglichen Studiofilm und einer Neuinterpretation, in der Gerwigs Autorinnenstimme Gehör findet. - Ab 14.