Ein ambitioniertes 76.
Filmfestival in Cannes endet verdient mit der Goldenen Palme für „Anatomy of a
Fall“ von Justine Triet. Das herausfordernde Holocaust-Drama „The Zone of Interest“
gewinnt den Großen Preis der Jury. Wim Wenders' grandiose Meditation „Perfect Days“
über den Alltag eines Toilettenmannes wird mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet.
Und Cannes bewegt
sich doch! Das lässt sich nach der Preisverleihung der 76. Filmfestspiele an der
Côte d’Azur unschwer festhalten, nachdem mit Justine Triet und ihrem Beziehungsdrama
„Anatomy of a Fall“ erneut eine Regisseurin die
begehrteste Auszeichnung der Filmwelt gewonnen hat. Mit kämpferischem Stolz hob auch
die 86-jährige Präsentatorin der Goldenen Palme, die US-amerikanische Schauspielerin
Jane Fonda, auf den Wandel des Festivals ab, wo 2023 immerhin sieben von 21
Filmen im Wettbewerb von Frauen inszeniert worden waren; sechs Jahrzehnte zuvor,
als Jane Fonda 1963 zum ersten Mal das Festival an der Croisette besuchte, liefen
dort ausschließlich Filme von Männern, was, wie
Fonda sich erinnerte, damals selbstverständlich war.