Manche Filme in Cannes stechen in diesem Jahr schon durch
ihre stylische Extravaganz hervor. Dazu zählen die neuen Filme von Wes Anderson
und Jessica Hausner, aber auch „Fallen Leaves“ von Aki Kaurismäki, wenngleich
dessen gedeckte Farbpalette eher in Moll als in Dur spielt. Beobachtungen zu
außergewöhnlichen Werken.
Das Verführerische an Filmfestivals wie in Cannes ist ihr
Potenzial für Überraschungen, selbst wenn das mitunter gar nicht so intendiert
gewesen ist. Augenblicklich dominiert in Cannes eine berückende Kombination von
Style & Stars, allen voran Wes Anderson mit seinem
All-Star-Vehikel „Asteroid City“, in dem mindestens zwei Dutzend
der namhaftesten Hollywood-Darsteller von Scarlett Johansson bis Tom Hanks für ein wohliges Gefühl des Vertrauten inmitten einer skurrilen
Retro-Fantasie sorgen.
Mit ironisch feiner Pastell-Palette von hellstichigen Grün-
bis Blautönen lässt Anderson eine wachsende Zahl an Reisenden Mitte der
1950er-Jahre in einem Wüstenkaff in New Mexico stranden, das seine