Der 1968 geborene deutsch-ägyptische
Regisseur Samir Nasr arbeitete mehr als zwei Jahrzehnte daran, den Roman
„Sharaf“ zu verfilmen. Sein Drama (seit 26.1. in den Kinos) erzählt von einem
jungen Ägypter, der im Gefängnis landet und immer mehr von den diktatorischen
Strukturen hinter Gittern verschlungen wird. Ein Gespräch über eine bleibend
aktuelle Gesellschaftsparabel, Drehen auf gefährlichem Terrain, die wunden
Punkte von Despoten, Ohnmacht und Hoffnung.
„Sharaf“
basiert auf dem Roman von Sonallah Ibrahim. Wie war der Weg vom Buch zum Film?
Samir
Nasr: Sonallah Ibrahim ist nicht nur einer der ganz großen arabischen
Schriftsteller, er war immer auch ein Stachel im Fleisch aller Systeme. Aus
politischen Gründen war er schon unter Nasser über fünf J