Mit der
Romanverfilmung „Bones and All“ schickt der italienische Regisseur Luca
Guadagnino ein kannibalistisches Liebespaar über die Highways der USA. Dennoch
handelt es sich bei diesem Coming-of-Age-Road-Movie nicht um einen reinen Horrorfilm.
Wenn man sich auf die drastische Allegorie einlässt, dann ist der Film eine
berührend-schöne Reflexion über das Menschsein. Gedanken über die
philosophische Tiefe des Kannibalismus.
They broke their backs lifting Moloch to Heaven
(Allen Ginsberg)
Es ist das
klassische Highschool-Setting aus einem typischen Coming-of-Age-Film. Die
Eltern sind im Urlaub, die Jugendlichen feiern eine Übernachtungsparty. Während
sich die anderen Mädels die Nägel lackieren, liegt Maren (Taylor Russell)
mit einer ihrer Mitschülerinnen unter dem Wohnzimmertisch am Boden. Eine intime
Vertrautheit ist spürbar. Man glaubt zu wissen, wohin sich das Begehren entwickelt,
als der Kopf ganz nahe an die Schulter der Freundin rückt. Doch es ist ein
Begehren ganz anderer Art, das sich hier Bahn bricht.