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Mutter

Acht Frauen und ihre Erfahrungen von Mutterschaft - bis 12.8.2025 in der ARD-Mediathek

Veröffentlicht am
13. August 2024
Diskussion

Der experimentelle Dokumentarfilm „Mutter“ mit Anke Engelke widmet sich dem komplexen, noch immer stark ideologisch aufgeladenen Thema der „Mutterschaft“. Die Grundlage für das Projekt ist dokumentarischer Natur, die Zeugnisse von acht Frauen zwischen 30 und 75, die zu ihrem Leben und Muttersein befragt wurden.

Alle der Frauen sind gerne Mutter geworden und empfinden es als großes Glück, Kinder zu haben. Dennoch gibt es auch andere Gefühle. So individuell die Geschichten der Frauen, so wiederkehrend die Aspekte der Überforderung, des Zweifelns, des Widerstreits von Sorge um sich selbst und Sorge für die Kinder – trotz materieller Sicherheit, psychischer und physischer Gesundheit, gesellschaftlicher Anerkennung.

Für die filmische Umsetzung durch die Regisseurin Carolin Schmitz werden die Dokumente nicht direkt, sondern mithilfe einer fiktiven Figur präsentiert. Die Originalstimmen werden beibehalten und von Anke Engelke in einer einzigen Person zusammengeführt. Es geht nicht um die Darstellung von Einzelschicksalen, die leicht relativiert werden könnten. Ziel ist es, das Publikum in die Lage zu versetzen, sich dem Thema als allgemeinem Phänomen zu öffnen.

Anke Engelke bewegt zu den Texten in wechselnden Kostümierungen und an unterschiedlichen Orten die Lippen, sodass zwischen Text und Situation immer wieder eine Reibung aus der Gleichzeitigkeit von Kongruenz und Kontrast entsteht. Durch die inhärente Theater-Metapher vermittelt der Film zudem plastisch, dass das Thema Mutterschaft wie kaum ein anderes im Rampenlicht gesellschaftlicher Diskurse steht und zugleich im Verborgenen stattfindet. - Sehenswert ab 14.

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