Der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda überzeugt in
Cannes einmal mehr die kirchliche Jury und gewinnt auch im Jahr 2022 deren
Preis mit dem Road Movie „Broker“. Der in Südkorea rund um die Hafenstadt Busan
spielende Film kreist um zwei Gelegenheitsgangster, eine junge Prostituierte,
deren zur Adoption stehendes Baby und einen gewitzten Jungen, die unfreiwillig
zu einer Wahlfamilie zusammenwachsen.
Die Entscheidung der Ökumenischen Jury, ihren Preis für den besten
Film des 75. Filmfestivals in Cannes an den japanischen Film „Broker“
zu vergeben, war keine große Überraschung, da es in dem unterhaltsamen Road
Movie beispielhaft um das geht, wofür die christlichen Kirchen seit jeher eintreten:
um Barmherzigkeit und eine mitmenschliche Solidarität, die nicht erst nach Herkunft,
Geschichte, Religion oder Biografie fragt, sondern sich ungeschminkten Wirklichkeiten
stellt.