Die
1960 geborene Schauspielerin Tilda Swinton ist einer der größten Stars ihrer
Generation, für eine Film- und Popkultur-Ikone ist ihr Image aber erstaunlich
fluide – das Überschreiten von Grenzen und die Transformation sind wesentliche
Motoren ihrer Karriere, die einst in der Zusammenarbeit mit Derek Jarman
startete und seitdem im internationalen Kunstkino, aber auch in Blockbustern
immer wieder neue, wunderliche Blüten treibt. Eine Hommage anlässlich des
Kinostarts von „Memoria“.
Im
Nachhinein (man ist ja bekanntlich immer schlauer) hatte die damals 28-jährige Tilda Swinton bereits vieles vorweggenommen, als sie 1988 in „Cycling the Frame“ von Cynthia Beatt
mit dem Fahrrad entlang der Berliner Mauer pedalierte. Ihr bisheriges Werk
lässt sich, so abgenutzt dieses Bild auch sein mag, als jenes einer
Grenzgängerin umschreiben. Das betrifft ihre Arbeit mit Geschlechterrollen,
Identitäten sowie den Zustand zwischen Leben und Tod. Dass sie dabei sowohl in
Marvel-Blockbustern wie „