Der
französische Filmemacher Bertrand Tavernier (1941-2021) kam wie die Nouvelle-Vague-Gruppe um François Truffaut von der Filmkritik zur Regie und begann sogar ebenfalls bei
den berühmten „Cahiers du Cinéma“. Anders als Truffaut und co. vollzog
Tavernier allerdings keinen Bruch mit den vorangegangenen Kinojahrzehnten,
sondern suchte Wege der Versöhnung, ohne deshalb unreflektiert nostalgisch und
innovationslos zu sein. Symbolisch dafür stand, dass er bei seinen ersten
Kinofilmen ausgerechnet Pierre Bost (1901-1975) und Jean Aurenche (1904-1992) als Co-Drehbuchautoren hinzuzog – exakt jene
Männer, die Truffaut in den 1950er-Jahren als Verkörperung des „Cinéma de
qualité“ geschmäht hatte.
Auch
Taverniers „Laissez-passer“ von 2002 erinnert noch mal an seine Kooperation mit
Aurenche, dessen Erfahrungen in den 1940er-Jahren ein Besta