Der österreichische Regisseur Stefan Ruzowitzky hat
sich mit einem kritischen Heimatfilm wie „Die Siebtelbauern“ ebenso einen Namen
gemacht wie mit dem „Oscar“-gekrönten KZ-Drama „Die Fälscher“ oder einem
Thriller wie „Die Hölle – Inferno“. In „Hinterland“ (ab 7. Oktober im Kino) verknüpft er die Geschichte
eines Heimkehrers aus dem Ersten Weltkrieg mit einem Serienmörder-Krimi. Ein
Gespräch über den Einfluss des expressionistischen Kinos auf den Film und
österreichische Minderwertigkeitskomplexe von den 1920er-Jahren bis heute.
Sie wechseln von Genre zu Genre, vom KZ-Drama
über Psychothriller zum Familienfilm, vom Dokumentarfilm bis zur Jagd auf einen
Serienmörder. Wo kann man Sie verorten?
Stefan Ruzowitzky:
Mich plagt immer ein bisschen die Angst, etwas zu verlieren, wenn man sich in
einem Genre festsetzt. Die im Laufe der Zeit gewonnenen Erfahrungen können
einem auch auf den Kopf fallen, indem man sich selbst einschränkt. Dann hängt
man in seiner Komfortzone fest. Deshalb probiere ich – wobei das
marketingtechnisch wahrscheinlich nicht so schlau ist – immer gerne etwas Neues
aus und versuche so, meine Neugier nicht zu verlieren.