In den Filmen des
mauretanischen Regisseurs Abderrahmane Sissako geht es immer auch um die
Auswirkungen von Globalismus und Kolonialismus auf die afrikanischen Länder
südlich der Sahara. Doch dabei bleibt sein Kino nicht stehen, weil es mit Witz
und Humor nach einer gelebten Utopie sucht – und sei es wie in „Timbuktu“ ein
Fußballspiel ohne Ball. Für seine große Kunst, das Politische mit dem
Poetischen zu verbinden, wird Sissako mit dem diesjährigen Konrad-Wolf-Preis
geehrt.
Acht
junge Menschen sieht man auf dem Schwarz-weiß-Foto. Die einzige Frau, zentral positioniert
mit einem Blumenstrauß, lächelt, die anderen nicht. Das Foto zeigt die
ausländischen Studierenden am Moskauer Gerassimow-Institut für Kinematographie
(WGIK), irgendwann in den 1980er-Jahren, vielleicht an einem Prüfungstag der Regie-Klasse.
Abderrahmane Sissako, vorne rechts, mit Afro-Haarpracht, wirkt ernst
und nachdenklich. Hinter ihm steht der Kommilitone aus Angola, Afonso Baribanga,
um den es in „