Von
der #BlackLivesMatter-Plaza ins koloniale Togo. Das „Forum Expanded“-Programm der
„Berlinale“ geizte nicht mit expliziten filmischen Interventionen in die
politischen Diskurse unserer Zeit. Vor allem drei Filme reflektierten dabei
über Möglichkeiten und Grenzen von Symbolpolitik und insistierten auf den
gründlichen Blick in die Geschichte, um die Gegenwart zu verstehen.
Zu
Anfang ist nur eine gelbschwarze Fläche zu sehen, dann ein paar elegante
Bewegungen über diese Fläche hinweg. Wenige Minuten später ist „May June July“
von Kevin Jerome Everson schon wieder vorbei; viel mehr ist darin auch nicht
passiert. Dennoch hat sich das Gelb als Sprühfarbe und das Schwarz als Asphalt
zu erkennen gegeben, und die Bewegungen als ein schwarzer Rollschuhfahrer, der seine
Kreise auf jenem riesigen „Black Lives Matter“-Schriftzug zieht, der im Sommer 2020
in Washington D.C. auf eine Straße hinter dem „Weißen Haus“ gesprüht wurde –
die mittlerweile offiziell „#BlackLivesMatter-Plaza“ heißt.